Zypressen-Wolfsmilch – zuerst gelb, dann rot

Auf meiner täglichen Runde begegne ich zur Zeit dieser blühenden Zypressenblättrigen Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), auch Zypressen-Wolfsmilch genannt.

Der Standort, ein trockener, karger Abstellplatz, ist für sie typisch, genauso wie der milchig-weisse, giftige Saft, der austritt, wenn sie verletzt wird.

Wie bei allen Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae) tritt auch bei der Zypressenblättrigen Wolfsmilch bei einer Verletzung sogleich eine milchig-weisse, giftige Flüssigkeit aus. Damit schützen sich die Wolfsmilchgewächse gegen Fressfeinde. Aber auch den Menschen bekommt der nähere Kontakt mit ihnen nicht. Sie können bei uns starke Hautreizungen verursachen und wehe, wenn der Milchsaft gar in die Augen gerät.

Doch trotz ihrer Giftigkeit, hat selbst die Zypressen-Wolfsmilch ihre Liebhaber, die mit dem Gift umgehen können:

Die Zypressen-Wolfsmilch ist nämlich die wichtigste Futterpflanze einer der schönsten Schmetterlinge unserer hiesigen Fauna, des Wolfsmilchschwärmers (Hyles euphorbiae). Auch seine Raupe ist wunderschön und ich hoffe noch immer, sie eines Tages in meinem Garten anzutreffen. Wächst doch die Zypressen-Wolfsmilch seit vielen Jahren auch bei mir in einer Ecke, eines Tages war sie plötzlich da.

Auf dieser Seite könnt ihr sehen, wie Falter und Raupe des prächtigen Wolfsmilchschwärmers aussehen: https://www.strickhof.ch/publikationen/oeko-augenblick/

Auf den Blüten, bei denen es sich um «streng vorweibliche, Nektar führende Scheibenblumen» handelt, habe ich zahlreiche Ameisen beobachten können. Sie – und andere Insekten, darunter auch viele Bienen – werden sich wohl des zuckerhaltigen Safts bedienen, der aus den Nektardrüsen ausgeschieden wird. Oder aber die Ameisen werden von den Ölkörpern der Samen angezogen. Sie verschleppen diese, was dazu führt, dass Ameisenhaufen oft umgeben von Zypressen-Wolfsmilch sind.

Übrigens: Mit der Zeit verfärben sich die duftenden Blüten orange und schliesslich rot.

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