Zittern wie Espenlaub – das Original

Sie ist uns wohl allen bekannt, die Redewendung «Zittern wie Espenlaub». Hier seht ihr das Original sozusagen, Espen, deren Blätter so wunderbar im Wind zittern und dabei ein ganz feines Rascheln von sich geben.

Ein interessanter Baum, die Zitterpappel, wie sie auch genannt wird, welche bereits die indigenen Völker Nordamerikas genutzt haben und für den die Biber eine Vorliebe haben.

Espen (Populus tremula), nicht zu verwechseln mit der Esche (Fraxinus excelsior), sind gut erkennbar an ihren fast kreisrunden Blättern mit auffallend langen Stielen. Diese sind stark abgeflacht, weshalb sie sich bereits beim geringsten Windhauch bewegen. Der heimische Baum hat das Zittern bereits im Namen, denn lateinisch «tremere» steht für «zittern».

Besonders schön finde ich das leise, feine Rascheln, welches die Tausenden von zitternden Blätter verursachen.

Besonders auffällig sind jetzt im Herbst auch die bereits stark ausgeprägten, kastanienbraunen Knospen.

Die Innenrinde der Zitterpappeln, also der Bast, steht bei den Bibern ganz oben auf der Delikatessenliste. Auch den indigenen Völkern Nordamerikas, so heisst es, habe dieser Bast als winterliche Notration gedient. Man können davon täglich 1 – 2 Kilo zu sich nehmen, ohne Schaden dabei zu nehmen. Espenbast wurde zudem bei Husten angewendet.

Die Zitterpappel erreicht übrigens im Vergleich zur Schwarz- und Silberpappel, die sehr langlebig sind, lediglich ein Höchstalter von etwa 100 Jahren.

Espen zählen zu den «Vorhölzern», also zu den Pionieren, die zum Beispiel nach Waldbränden zusammen mit anderen Bäumen wie Birken und Kiefern das neue, frei gewordene Terrain schnell erobern.

Das Holz der Espen ist leicht und beanspruchbar. Zudem ist es gut spaltbar und splittert nicht. Das durchgehend gelbliche Espenholz wird in der Zellstoff-, Sperrholz- und Faserplattenindustrie verarbeitet. Da es schnell verbrennt und dadurch der Ziegeloberfläche eine grössere Dauerhaftigkeit verlieh, wurde es bevorzugt in Ziegelbrennereien verwendet.

Oh, da kommt mir grad in den Sinn, jetzt zuerst mal unser Dach auf allenfalls heruntergefallene Ziegel zu kontrollieren. Letzte Nacht ist nämlich ein gewaltiger Sturm über uns hinweggebraust. Auf dem Säntis wurden Windspitzen von über 170 Stundenkilometern gemessen. Hoffe, ihr habt die Nacht gut überstanden. Wie viele Blätter wohl noch an diesen, letzte Woche gefilmten Zitterpappeln hängen? Unser Nussbaum hat letzte Nacht trotz der Heftigkeit der Windböen trotzdem kaum Blätter verloren, ebenso die Haselsträucher und die alte Kornelkirsche (Cornus mas). Da fehlen wohl noch ein paar starke Fröste.

Nun wünsche ich euch mit den Worten von Hermann Claudius zur Espe allen einen guten Einstieg ins Wochenende:

«Reglos Baum und Büsche

mir im Garten. Abendstill die Luft.

Allein die Espe

zittert mit dem Tausend ihrer Blätter an den schwankenden Stielen

bis zum Wipfel».

Ein Kommentar bei: “Zittern wie Espenlaub – das Original

  1. das hani ufenere autobahn bi parkplatz döfe gnüse die espe wahr goldgelb dsunne hatt sie voll belüchtet und alli blättli hand e wunderbari musik gmacht wunderschön oisi natur❤️❤️❤️

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