Auf meinem frühmorgendlichen Gang an die Vogelfutterstellen im Garten, konnte ich zauberhaft schönen Raureif im Garten bestaunen.
Raureif wird oft mit Reif oder Raueis verwechselt, stellt aber eine Art Zwischenstadium der beiden dar. Eisblumen wären dann wiederum eine besondere Form von Raureif.
Der abgebildete Raureif ist in der Nacht, wohl unter Einfluss von etwas Wind, entstanden. Das sieht man deutlich, weil die hauchzarten, nadelförmigen Eiskristalle wie Fahnen alle in die gleiche Richtung zeigen. ABER: «Raureif wächst gegen den Wind, da die luvseitig ankommende Luft einen höheren Feuchtigkeitsgrad als im Lee in sich trägt.»
Vereinfacht gesagt: Zeigen die Raureif-Fahnen wie auf meinen Bildern zum Beispiel gegen Osten, dann kam der Wind auch von Osten.
Etwas wissenschaftlich erklärt, ist Raureif «ein fester Niederschlag, der sich aus unterkühlten Wassertropfen von leichtem Nebel oder direkt aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf durch Resublimation bildet«. Dazu sei eine sehr hole relative Luftfeuchtigkeit von über 90% vonnöten, sowie eine Lufttemperatur von unter -8°. «Die entstehende Wärme wird dabei durch Konvektion an die umgebende Luft abgegeben, daher erhöht Wind die Bildung von Raureif».
Halten die optimalen Bedingungen für längere Zeit an, können aus Raureif wirklich zauberhafte Gebilde in Form von bis zu 5 cm langen Eisfedern entstehen. Die könnt ihr auf diesem Bild bestaunen (und in der Bildergalerie), einen richtigen Strauss solch wunderschöner «Eisfedern» hat mir da eine Freundin überreicht.
Übrigens kann sich unter geeigneten Bedingungen so viel Raureif auf Bäumen entwickeln, dass dieser zu Baumschäden führen kann. Dabei wird dann in der Forstwirtschaft von einem Duftbruch gesprochen.
Natürlich schmelzen diese kunstvollen Gebilde sehr schnell, sobald sie von der Sonne beschienen werden. Es würde wohl schon ein langer, warmer Atemhauch reichen, um die filigranen Kunstwerke zum Schmelzen zu bringen.
Nun wünsche ich euch allen von Herzen einen wunderschönen Tag,
Gaby Kistler
Quelle Informationen Raureif: Wikipedia