Wundklee – eine formenreiche Heilpflanze

Beim Echten Wundklee (Anthyllis vulneraria) handelt sich nicht etwa um eine Kleeart (Gattung Trifolium).

Er gehört der Gattung Anthyllis an und kommt sehr vielgestaltig und formenreich vor. Allein in Europa gibt es etwa 24 verschiedene Unterarten von Echtem Wundklee, wozu sich noch Zwischenarten und Hybriden gesellen.

Das erste Mal habe ich den hübschen Echten Wundklee in einem lokalen Naturschutzgebiet entdeckt.

Es war an einem Tag anfangs Mai, als ich diese prächtige Wiesenböschung entdeckt hatte. Wie ein Teppich legte sich blühender Wundklee darüber aus.

Man erkennt ihn gut an seinen bauchigen, zottig behaarten Kelchen, den von Hochblättern umgebenen, goldgelben und vielblütigen Blütenköpfen sowie seinen unpaarig gefiederten Blättern. Dabei fallen vor allem die verhältnismässig grossen Endblättchen auf.

In höheren Gebirgslagen sind die Blüten oft orange, bis rot gefärbt. Sie werden gerne von Hummeln besucht. Auch das Vieh mag die nahrhafte Futterpflanze zu schätzen. Wundklee wächst vor allem auf Kalkmagerrasen, wo er den Boden verbessert.

Der Name Wundklee deutet auf die Verwendung als Wundkraut hin, genauso wie der vom lateinischen vulnerare (verwunden) abgeleitete Artname.

Trotzdem findet man die Heilpflanze weder in den Schriften des Altertums, noch in Kräuterbüchern des Mittelalters. Seine wundheilenden Eigenschaften basieren wohl auf späterem Erfahrungswissen. So ist der Echte Wundklee in sämtlichen später erschienenen Heilpflanzenbüchern vertreten, wie zum Beispiel dem Kosmos-Heilpflanzenführer.

Dort steht unter «Anwendung»: «äusserlich das frische zerquetschte Kraut als Wundheilmittel, zu Waschungen bei Hautleiden, zum Gurgeln bei Zahnfleischerkrankungen….«

Ich hoffe, auch dieses Jahr wieder blühenden Wundklee zu sehen, ich mag seine goldgelben Blütenköpfchen sehr. Noch ist ja Zeit dazu, denn er blüht von Mai bis September.

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