Heute möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, die vielleicht nicht allzu vielen von euch bekannt sein dürfte. Auch ich habe erst kürzlich den Wirbeldost (Clinopodium vulgare) kennengelernt.
Man kann die Wildstaude entlang von sonnigen Wald- und Wegrändern, aber auch in eher trockenen Wiesen und hellen Wäldern entdecken.
Der Wirbeldost blüht noch bis in den Oktober hinein und je nach Region und Land kann die Pflanze mit ihren hübschen lila Blüten auch noch in grossen Höhenlagen vorkommen, wie beispielsweise im Wallis auf 2030 Meter.
Die heimische Wildstaude ist nicht etwa giftig, im Gegenteil, so steht geschrieben: «Die frischen oder getrockneten Blätter können als Gewürz Speisen zugegeben werden, sie helfen bei der Verdauung. Die frischen Blätter können zudem Salaten beigefügt werden. Außerdem kann das Kraut als Teeersatz und zur Gewinnung von gelben und braunen Farbstoffen verwendet werden.»
Einst wurde der Wirbeldost auch als Heilpflanze verwendet, Hauptwirkstoff dürfte dabei das vorallem in jungen Trieben enthaltene Betulin sein, dem eine antientzündliche, antibakterielle und antivirale Wirkung zugesprochen wird. Dies machte ihn zu einer interessanten Heilpflanze. In den Heilpflanzenbüchern die ich besitze, finde ich ihn interessanterweise trotzdem nirgends erwähnt.
Wer jedoch heute noch profitiert, sind mit Sicherheit die Insekten. Die zur Gattung der Bergminzen gehörende Pflanze produziert viel Nektar, doch es ist für die Insekten wegen seiner langen Blütenkronröhren gar nicht so einfach, an ihn heranzukommen. Aus diesem Grund profitieren hauptsächlich Hummeln (Gattung Bombus), Schmetterlinge und langrüsselige Wildbienen wie die Schwarzfühler-Holzbiene davon.
In ganz jungem, nicht blühenden Stadium kann der Wirbeldost übrigens schnell einmal mit Oregano (Origanum vulgare) verwechselt werden. Der Wirbeldost unterscheidet sich durch die fehlende Punktierung auf der Blattunterseite, welche beim Oregano vorhanden ist.
Vielleicht begegnet ihr ja in den nächsten Tagen mal dieser hübschen Pflanze, mit ihren eher unauffälligen, jedoch nicht minder hübschen Lippenblüten.
Leider kann ich hier keine längeren Videos hochladen, wer jedoch auf Facebook ist, kann dort auf meiner Natur-Tagebuch-Seite heute ein äusserst faszinierendes Video von mir sehen. Ich zeige, wie man mit wenig Wasser innert Sekunden (!) scheinbar «totes», vertrocknetes Moos wieder zum Ergrünen bringen kann. Auf meinem privaten Profil (Gaby Kistler) wiederum bringe ich übrigens immer wieder auch Beiträge aus meinem Garten.