Gestern Nachmittag schafften erste Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Wolken und brachten damit die über Nacht frisch verschneiten Bäume so wunderbar zur Geltung.
Diese zwei Bäume, eine Eiche und eine Esche, begleiten mich seit den 60-er Jahren, sie wachsen auf einem Nagelfluhfelsen.
Nach meiner Rückkehr von Zürich, sass ich ab Mitte der 80-er Jahre oft zu Füssen dieser beiden mächtigen Bäume und beobachtete in den Dämmerungsstunden von dort aus das Wild auf der gegenüberliegenden Waldwiese. Damals gab es noch vieles zu sehen, ganze Rudel Rehwild und auch Dachse, die im Familienverband in Reih und Glied über die Wiese zottelten.
Besonders interessant zu beobachten war dabei jeweils das Aufeinandertreffen der verschiedenen Waldbewohner:
Füchse waren am Mäuse jagen auf der Wiese, gemeinsam mit den Rehen, die dort ästen. Kam ein Fuchs ihnen dann gar zu frech, verjagten sie ihn einfach.
Heute führt zwischen meinem einstigen «Beobachtungsposten» und der Waldwiese ein stark frequentiertes Wanderwegsträsschen hindurch.
Seither hat sich das Wild stark zurückgezogen, zu viel Rummel, tagsüber und noch bis spät in die Nacht, wenn im Dunkeln die Hündeler auf der letzten Runde ihren Lieblingen freien Lauf lassen. So ist es halt, der Siedlungsdruck auf die Natur, das Wild, nimmt zu; auch unsere Gemeinde ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Ich habe grösstes Verständnis dafür, und mag es auch anderen gönnen, an so einem schönen Flecken zu wohnen. Ein Miteinander ist möglich, Respekt, Achtsamkeit wie man heute sagt, sind unter anderem die Schlüssel dazu.
Mit diesem Bild aus der gestrigen warmen Stube, wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende,
Gaby Kistler