Das ganze Jahr über konnte ich auf einer kleinen Ameisenstrasse beobachten, wie die fleissigen Tierchen von einer Seite des Vorplatzes entlang der Hausmauer auf die andere Seite wechselten und dort wieder die Mauer hinauf kraxelten.
Ab November nahm die Zahl der Ameisen fast täglich ab, bis es bald einmal nur noch vereinzelte waren und der «Strom» schliesslich ganz versiegte. Bevor die Ameisen jedoch in ihre Winterstarre fielen, gab es für sie noch einiges zu tun.
Ab Ende September sind noch die letzten Arbeiterinnen geschlüpft, die viele Aufgaben vor dem Wintereinbruch zu erledigen hatten: Abfälle wegtragen, Eingänge verkleinern oder ganz verschliessen.
Ameisen halten keinen Winterschlaf sondern lediglich eine Winterruhe und um die zu überstehen, legen sie sich nicht etwa Nahrungsvorräte an. Sie reichern Reservestoffe in Form von Fettkörpern im Organismus an. Das gilt insbesondere für Jungarbeiterinnen, die noch im vorangehenden Spätsommer ausgereift sind. Dazu wird im August die Fütterung der Larven eingestellt und die gesammelte Nahrung im Körper gespeichert.
Ungefähr ab Ende November schliesslich fallen die Ameisen in einen Zustand der Starre nachdem sie sich in tiefere, frostsichere Erdschichten zurückgezogen und die «Luken dicht gemacht» respektive die Eingänge ganz verschlossen haben. Ab 4° ungefähr beginnt dann die Kältestarre, die sie in Gruppen, eng beisammen, in ihren Überwinterungskammern überstehen.
Da die Königinnen bereits im Spätsommer keine Eier mehr legen, gibt es auch keine Brut im Winter. Bei den Ameisen die überwintern, handelt es sich um Arbeiterinnen oder Königinnen, Männchen leben nur im Frühling.
So, wie auf diesem Bild aus dem Kinderbuch «Geschichten aus dem Fabelwald» von Tony Wolf (MONDO Verlag), mag es dann vielleicht im tiefen Winter bei den Ameisen unter der Erde aussehen.
Je nach Standort, kommen bereits ab Februar die ersten Ameisen wieder hervor um vor ihrem Bau etwas Sonne zu tanken. Diese getankte, gespeicherte Wärme nehmen sie dann mit in ihren Bau und geben sie dort wieder ab.
Quellen: «Im Wald» Jaun/Joss, NABU
Wieder etwas gelernt 🙂 Vielen Dank dafür, liebe Gaby!
Auch ich lerne fast jede Woche wieder etwas Neues dazu, liebe Karin. Ich wünsche dir ein schönes Winterwochenende und grüsse herzlich, Gaby