Wenn sich Blätter im Sommer rot färben

Sind euch auch schon mal im Sommer eigenartig rot gefärbte Blätter von Pflanzen wie beispielsweise Löwenzahn aufgefallen?

Ich bin diesem «Phänomen» nachgegangen und dabei auf einen sehr interessanten Artikel zu diesem Thema gestossen.

Bis jetzt ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass die Ursache dafür, dass Pflanzen Anthocyane bilden, die ihre Blätter rot werden lässt, Stress ist. Ausgelöst beispielsweise durch Hitze. Die rote Farbe wirkt wie ein Lichtschutz der sie vor zuviel Sonneneinstrahlung schützt.

Nun hat in diesem Jahr ein Team um Juniorprofessor Andreas Richter vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock untersucht, wie sich der rote Farbstoff bildet.

Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Dezember 2022 im Fachjournal «Plant Communications» und «die Studie stellt das, was man bisher zum Lichtschutz der Pflanzen wusste, auf den Kopf.«:

«Verantwortlich für die Aktivierung der Anthocyan-Bildung ist der Zucker, der bei der Photosynthese gebildet wird. Bei Lichtüberschuss wird vermehrt Zucker gebildet. Der sorgt für eine verstärkte Bildung von Enzymen. Diese sind wiederum für die Bildung der Anthocyane in der Pflanze notwendig. «Was unsere Forschung zeigt ist, dass es der Pflanze also relativ gut gehen muss, damit sie Anthocyane bilden kann», fasst Richter zusammen. Denn: «Ohne Photosynthese, ohne Zucker, ohne Energie kann sie diese Anthocyane erst gar nicht bilden.»

Ausschlaggebend für die Bildung der Anthocyane und der einhergehenden roten Blattfärbung ist also der Zucker, der bei Lichtüberschuss vermehrt gebildet wird. So wie auch beim abgebildeten Feinstrahl. Besonders häufig aber lässt sich die rote Blattfärbung beim Löwenzahn beobachten.

Noch viel mehr Informationen, etwa darüber, wie wichtig diese neuen Erkenntnisse für die Nahrungsmittel-Industrie sind, könnt ihr hier im Originalartikel erfahren: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rostocker-Forscher-entdecken-Darum-faerben-Pflanzen-sich-rot-,pflanzenschutz128.html