Wenn Bäume schäumen…..
dann sind sie nicht etwa wütend, weil ihnen vielleicht mal wieder ein Mountain-Biker über die Füsse gefahren ist, oder ein frecher Hund sie angepinkelt hat, sondern:
«Der Schaum am Baumstamm oder Ästen kommt von den in der Rinde enthaltenen Saponinen (Seifenstoffe), die durch Regen oder Feuchtigkeit gelöst werden. Der Pflanze dienen die bitter schmeckenden Stoffe, um Schädlinge fernzuhalten. Wie Seifen lösen Saponine Fette in den Zellen von Schädlingen auf.» (Wildes Wissen)
Vor einer Woche war es endlich so weit und auch ich konnte an einem Tag mit starkem Regen diesen seifenartigen Schaum am Fusse einer Tanne beobachten.
Es heisst, in der Borke seien besonders viele Saponine enthalten, weil diese die Eintrittspforte für viele Erreger ist. Hingegen sind die Zellwände selber verholzt und werden daher nicht angegriffen. Zusammen mit (viel) Wasser bilden Saponine Schaum, wie eben kürzlich an diesem total verregneten Tag.
An rauer Rinde von Bäumen wie der Eiche, sehe man dieses Phänomen häufiger, als an der glatten Rinde wie beispielsweise einer Buche: «Je rissiger die Rinde ist, umso größer ist die Fläche der Rinde und umso mehr Schaum entsteht.»
Weiss nicht, wie eure Beobachtungen bezüglich dieses Schaums an Bäumen sind, aber ich habe ihn tatsächlich das erste Mal an dieser rissigen Tannen-Borke gesehen und noch nie an einer glattstämmigen Buche. Hingegen sah ich im Internet mehrmals Bilder von komplett «eingeschäumten» Buchenstammfüssen.
Seit ich nun endlich mal einen schäumenden Baum entdeckt hatte, achte ich mich an Tagen mit Starkregen künftig vermehrt darauf.
Übrigens sei dieses Phänomen häufig an Kastanienbäumen zu beobachten. Vielleicht ist es ja gerade wegen ihres hohen Saponingehaltes, dass Kastanien auch zum Wäschewaschen verwendet werden können.