
Es zählt für mich zu den Leuchtstiften der Natur, so intensiv leuchtet das Gelb-Grün des Wechselblättrigen Milzkrauts (Chrysosplenium alternifolium). Man nimmt seine auffällige Farbe bereits von Weitem wahr, obwohl es nicht mal «richtige» Blüten besitzt.
Was wir beim Wechselblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) sehen, sind keine «richtigen» Blüten, sondern lediglich «Nektar führende Scheibenblumen»: Gelbe Hochblätter bilden eine Scheinblütenhülle um die unscheinbaren, ebenfalls gelben, kronblattlosen Blüten. Der Kelch selber ist 4-zähling mit 8 Staubblättern, gut sichtbar auf diesem Bild.


Zu den Bestäubern zählen Fliegen und verschiedene Käferarten. Vor allem Ufer-Kurzflügler (Paederus sp.) konnte ich sehr viele auf den Pflanzen entdecken, die sich am Nektar labten. Was es mit diesen äusserst wehrhaften Käfern auf sich hat, die sogar eine nach ihr benannte Dermatitis hervorrufen können, hatte ich kürzlich hier beschrieben: https://natur-tagebuch.ch/kurzfluegler-alias-nairobi-fliege/
Das Wechselblättrige Milzkraut bildet über unterirdische Ausläufer ganze Kolonien, so wie auf dem diesem Bild. Über diese Ausläufer, aber auch durch Bestäubung sowie die Ausschwemmung der Samen durch Regen, vermehrt sich die mehrjährige Pflanze.


Das Wechselblättrige Milzkraut hat gerne feuchte Füsse, so findet man es häufig wie auf diesem Bild entlang von Gewässern, an schattigen Waldrändern, in feuchten Wiesen, auf lehmigem, humosen Boden.
Den Namen hat das zur Familie der Steinbrechgewächse gehörende Kraut wieder einmal der mittelalterlichen Signaturenlehre zu verdanken; es wurde aufgrund der Blattform bei Milzbeschwerden empfohlen.
Zum Schluss noch eine Zusammenstellung von verschiedenen Namen die der Volksmund für diese Pflanze gefunden hat:
Butterblumen (Schlesien), Eierkraut (Graubünden, Bern), Goldmilz, Goldveilchen (Leipzig), Hoalbletzl (Tirol im Pongau und Pinzgau), Krätzenkraut (Salzburg), Krodenkraut (Werfen, Salzburg, Zillertal), Krotenkraut (Kärnten), Krottenblume (Luzern), Goldenes Leberkraut (Schlesien), Gulden Milzkraut (Elsass), Rauch Mondkraut (Elsass), Gulden Steinbrech (Elsass), Zittrachkraut (Salzburg), Zittriche (Tirol) und Zittrichkraut (Tirol). Sie werden identisch auch für das sehr ähnliche Gegenständige Milzkraut verwandt. (Quelle: Wikipedia)

Wieder wunderschöne Fotos. Danke!