Was hat das Rotkehlchen mit Robin zu tun?

Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula), so stelle ich fest, wird von einigen von euch mit Robin benamst. Ich wollte wissen, woher das kommt und bin dem mal nachgegangen. Dabei stiess ich auf interessante und überraschende Informationen über diesen überaus beliebten kleinen Singvogel.

Anscheinend spielt das Rotkehlchen (Redbreast) in der Weihnachtstradition der Briten eine sehr grosse Rolle. So geht denn der Name «Robin» wohl auf die schottische Volkssage «Robin Redbreasts Christmas Song» zurück. In der Folge wiederum auf die Erzählung «The Marriage of Robin Redbreast and the Wren».

Das Rotkehlchen ist bei der britischen Bevölkerung so sehr beliebt, dass sie dieses einst zum Nationalvogel erküren wollte. Doch dem machte die Regierung einen Strich durch die Rechnung und lehnte das Begehren ab. Nichtdestotrotz gibt es sogar einen typischen irischen Single Pot Still Whiskey mit dem Namen Redbreast. Bereits 1912 wurde dieser erstmals namentlich erwähnt.

Es heisst, das Rotkehlchen habe in der europäischen Mythologie eine sehr lange Geschichte: Bereits Kelten und Germanen hätten den zierlichen, kleinen Vogel mit dem leuchtend roten Brüstchen verehrt, da sie in ihm den Träger und Überbringer der Sonne gesehen haben. Wo ein Rotkehlchen nistete, glaubten die Menschen zudem, besonders vor Zerstörung und Feuer geschützt zu sein. Aus diesem Grund galt es als ausserordentlich frevelhaft, ein Nestchen von ihm zu zerstören.

Klar, dass ein dermassen stark verehrter Vogel natürlich später auch Einzug in christliche Legenden hielt. So bezieht sich eine davon auf die Herkunft seiner roten Brust, demnach es das Rotkehlchen gewesen sein soll, welches versucht habe, Jesu am Kreuz die Dornen vom Haupt zu entfernen, um damit sein Leiden zu lindern. Die dabei auf seine Brust gefallenen Blutstropfen hätten seine Brust für immer rot gefärbt.

Der kleine rundliche Vogel mit den grossen Kulleraugen ist ja nicht nur hübsch anzusehen, sondern hat auch gesanglich einiges zu bieten. Da man einfacher zu einem Rotkehlchen als zu einer Nachtigall kam, wurde es deshalb oft als Ziervogel in Käfigen gehalten.

Da lausche ich doch dem Gesang dieses liebreizenden Vögelchens viel lieber in der freien Natur. Wir haben immer Rotkehlchen um’s Haus, irgendwo werden sie wohl jeweils in der Nähe brüten. Zur Zeit kann ich es häufig an der Futterstelle beobachten. Dieses hier auf dem Bild, harrt ganz aufgeplustert im Schneetreiben neben unserer Hundehütte aus.

Es gab übrigens schon immer auch Kinderbücher mit dem Rotkehlchen, so zum Beispiel «Der alte Hase und das Rotkehlchen» von Baguley/Macnaughton.

Benutzte Quellen: u.a. Magazin The British Shop, House of single malts

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