
Sind sie euch auch aufgefallen, diese roten Gräserteppiche in den Wiesen?
Es ist die Blutrote Fingerhirse (Digitaria sanguinalis), eine Gräserart, die in vergangen Zeiten einst zu Nahrungszwecken verwendet worden ist.

Einige Quellen besagen nämlich, dass diese Süssgrasart einst als Kulturpflanze galt und Verwendung in der Küche fand. Nach dem Enthülsen seien die Körner der fingerartigen Scheinähren gestampft und vermengt mit Milch oder Wasser zu einem süssen Brei gekocht worden. In den USA wird sie sogar als Futtergras kultiviert.
In der hiesigen Landwirtschaft und in den Gärten werden ihre Vorkommen jedoch nicht besonders geschätzt. Vorallem in trockenen Jahren vermehrt sich die Blutrote Fingerhirse explosionsartig, insbesondere an Hanglagen, die ihren Standortbedingungen aufgrund ihrer Trockenheit besonders entsprechen.

Obwohl sie nur einjährig ist, wird sie sich auch im Folgejahr durch das Versamen in ebenso grosser Anzahl wieder ausbreiten, vorausgesetzt, sie bekommt wieder dieselben optimalen Wachstumsbedingungen, einen trockenen Sommer.
Wer sie im Garten bekämpfen will, sollte sie unbedingt frühzeitig, vor der Blüten mähen. Sie lässt sich auch gut mit der Wurzel entfernen, ganz im Gegensatz zu anderen Gräsern, wie beispielsweise dem Schnürgras (Gemeine Quecke).
Übrigens: Die Pflanze zählt bei uns in Mitteleuropa zu den sogenannten Archäophyten, das sind Pflanzen, die bereits vor 1492 durch direkten oder indirekten Einfluss in ein neues Gebiet eingeführt oder ungewollt eingeschleppt worden sind und sich dort selbständig etabliert haben.