Diese Lärche (Larix) hat selbst jetzt, Mitte Dezember, noch immer ihre Blätter. Sie gehört bekanntermassen zu den einzigen heimischen Nadelbäumen die im Spätherbst/Frühwinter all ihre Blätter abwerfen.
Ich habe bewusst «Blätter» geschrieben und nicht Nadeln. So steht es in der Fachliteratur. Das wussten schon unsere Vorfahren und haben bereits in alten Zeiten ganz korrekt gesungen: «Oh, Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter».
Dabei habe ich früher immer gedacht, «Aber Nein! Wieso singt man bei Tannen von Blättern?!»
Es stimmt! Tannennadeln sind auch Blätter, genauso wie die Nadeln von anderen Nadelbäumen. Botanisch gesehen, sind sie ein und dasselbe und die Nadel eines Nadelbaums ist nichts anderes als eine besondere Blattart, welche ähnliche Funktionen wie eine Nadel erfüllt.
Doch es gibt Unterschiede. Sähe man die Nadel einer Lärche im Querschnitt unter einem Mikroskop, so würde man feststellen, dass sie ein «pflanzliches Billigprodukt» ist: Sie ist sehr unsolide gebaut und hat «ihren Dienst» bereits nach einer Saison erfüllt. Ganz im Gegensatz zur aufwändig gebauten Nadel der Fichte (Picea abies). Die, so habe ich es kürzlich hier erwähnt, ja bis zu sieben Jahre auf dem Baum verweilt, bis sie ausgetauscht wird. Erstaunlich da die Weisstanne (Abies alba, Bild) deren Nadeln sogar bis zu elf Jahren an einem Zweig verbleiben.
Wenn ihr dieses Jahr an Weihnachten das Lied «Oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter» singt, könnt ihr das dann ja erklären, wie das ist, mit den Nadeln, die eigentlich halt eben doch auch Blätter sind.