Von Raben und ihren Helferinnen, den Ameisen

Er war recht gross, dieser Rabe (Corvus), der eines Morgens sich das hübsche Röslein für den Platz seiner Gefiederpflege ausgesucht hat. Manchmal helfen ihm und anderen Vögeln dabei auch Ameisen.

Erst kürzlich habe ich davon gelesen, dass den Vögeln manchmal auch Ameisen bei der Gefiederpflege behilflich sind. Dazu legen sie sich mit ausgebreitetem Gefieder in die Nähe eines Ameisenhaufens, so, dass die Ameisen den Weg in ihr Gefieder finden und ihnen eine tüchtige Portion Ameisensäure verpassen können.

Man vermutet, dass dieses «Einemsen» (Emse = veraltete Bezeichnung für Ameise) mit der bakteriziden und fungiziden, also insektenabwehrenden Wirkung der Ameisensäure zu tun haben könnte. Sie befreihen sich damit beispielsweise von lästigen Milben und schützen sich präventiv vor weiterem Parasitenbefall.

Ameisensäure (lat. Acidum formicum) wird nicht nur von Ameisen produziert, sondern von verschiedenen Pflanzen und Tieren, sei es für deren Angriff oder Verteidigung. Dazu zählen beispielsweise Brennnesseln, Quallen, Skorpione oder Laufkäfer. Ja, es gebe sogar einen Schmetterling, der ein ameisensäurehaltiges Gift verspritze.

Wegen ihrer abtötenden Wirkung wird die Ameisensäure von Imkern auch bei der Bekämpfung der Varroamilbe eingesetzt.

Selbst der Mensch nutzt sie und zwar in Desinfektions- und Konservierungsmitteln und in der Medizin in Antirheumatikumpräparaten. Da kommt mir in den Sinn, dass mir mal jemand erzählt hat, dass, wer beispielsweise Rheuma in den Händen habe, diese kurz in ein Ameisennest halten solle. Wohl aus eben diesem Grund.

Wir können über die Wirkung der Ameisensäure lesen, aber woher wissen im Fall der Vögel die Tiere von dieser Wirkung? Ist mal ein Vogel vor langer langer Zeit aus Versehen in einen Ameisenhaufen geraten und hat danach eine wohltuende Wirkung erfahren, weil die Ameisensäure ihn von Milbenbefall und anderem Getier im Gefieder befreit hat? Wurde dieses Erfahrungswissen danach weitergegeben? Wie dem auch sei, ich staune immer wieder von Neuem, über diese Wunder der Natur. Das sollen sie ruhig auch bleiben, man muss nicht immer alles erklären können.

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