Von einer, die gerne feuchte Füsse hat: Bach-Nelkenwurz

An unserem kleinen Teichlein ist sie zur Zeit wieder der Star: die hübsche Bach-Nelkenwurz (Geum rivale).

Ihre nach Gewürznelken duftenden Wurzeln wurden einst als günstiger Nelkenersatz in der Küche verwendet. Haustierbesitzer haben sicher schon Bekanntschaft mit ihren, mit Widerhäkchen ausgestatteten Samen gemacht und sie aus dem Pelz ihrer Lieblinge geklaubt.

Ich mag alle Stadien dieser heimischen Pflanze: wenn die Blüten noch nicken, die blassrosa Kronblätter dabei von einem rotbraunen Aussenkelch umgeben sind und auch später, wenn sie sich während der Fruchtzeit langsam aufrichten. Dann sind auch bereits ihre mit zahlreichen Häkchen versehenen Früchte sichtbar.Sie bleiben im Pelz (und oft auch in meinen langen Haaren) vorübergehender Tiere hängen und finden auf diese Weise Verbreitung.

Der wissenschaftliche Name Geum rivale weist auf ihren bevorzugten Standort hin, rivale ist nämlich von rivus abgeleitet, dem lateinischen Namen für Bach. Die Gattung Geum ist mit weltweit 50 Arten vertreten, während in unseren Breiten lediglich die Bach-Nelkenwurz und die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) vorkommen.

Beide Arten enthalten Eugenol, ein ätherisches Öl, welches keimtötende Eigenschaften hat und in Gewürznelken vorhanden ist. Einst wurden ihre getrockneten Wurzeln in der Küche deshalb als günstiger und stets verfügbarer Nelkenersatz verwendet.

Von der Wurzel heisst es, dass sie antibakteriell, schweißtreibend, entzündungshemmend und adstringierend (zusammenziehend) wirke. Der Nelkenwurz-Likör und – Schnaps wurde in der Volksmedizin zudem zur Verdauungsförderung und gegen Fieber eingesetzt. Alles in allem werden der Bach-Nelkenwurz in Etwa dieselben heilpflanzlichen Wirkungen zugesprochen, wie der stark heilkräftigen Echten Nelkenwurz (Geum urbanum).

Zum Schluss noch ein Bild dieser anderen, bei uns weit verbreiteten Geum-Art, die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum). Hildegard von Bingen bezeichnete sie im 12. Jahrhundert sogar als benedicta, gesegnet und so ist die Echte Nelkenwurz auch bekannt als Benediktenkraut oder St. Benediktskraut. Ein weiterer Name aus dem Volksmund, Mannskraftwurzel, deutet dann wohl auch auf eine weitere mögliche Wirkung der Wurzel hin…

Der lateinische Artname urbanum, 1561 erstmals erwähnt von Conrad Gesner, bedeutet stadtbewohnend. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Echte Nelkenwurz auch häufig an stickstoffreichen Stellen im Bereich menschlicher Siedlungen vorkommt.

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