Von einem, der auf Hummel macht: Der Grosse Wollschweber

Jetzt im März, können wir wieder die Grossen Wollschweber (Bombylus major) beobachten, wie sie mit ihrem, bis zu 7 Millimeter langen, nach vorne gerichteten Saugrüssel und den langen, rotbraunen Beinen, durch die Luft schwirren. Oft bleiben sie wie ein Kolibri vor einer Blüte in der Luft stehen, während sie ihren langen Rüssel in die tiefen Blütenkelche eintauchen.

Letztes Jahr konnte ich einen Grossen Wollschweber lange Zeit beim Besuch von Schlüsselblumenblüten beobachten. Das einzelne Flügelpaar lässt sie als Fliegenart erkennen, mit ihnen schwirren sie so schnell (Schwirrflug), dass man sie im Flug kaum zu erkennen vermag. Auch gestern nicht, als ich trotz des heftigen Sturmwinds einen hab fliegen sehen, man sah nur den pelzigen, 9 – 12 Millimeter grossen Körper, den nach vorne ausgestreckten langen Saugrüssel und die auffällig langen, rotbraunen Beine.

Den allersten seiner Art entdeckte ich vor ein paar Jahren an einem sonnigen Morgen auf einem Vlies, welches ich über meine Salatsetzlinge ausgebreitet hatte. Solche Gelegenheiten, wenn sie sich am Boden von der Sonne aufwärmen lassen, ermöglichen es, auch mal ihre durchsichtigen, filigranen Flügel eingehender zu betrachten.

Die pelzigen Wollschweber, die einen auf Hummel machen, sind für uns harmlos, da ihr langer Rüssel nur zum Nektar saugen dient, nicht aber zum Stechen.

Für Erd- und Sandbienen (Andrena) stellen die Grossen Wollschweber jedoch sehr wohl eine Bedrohung dar, indem sie ihre Larven parasitieren:

Die Wollweber-Weibchen legen ihre Eier schon mal vorsorglich vor den Nestern ihrer Wirtsarten ab. Sind die Larven geschlüpft, können sie dank ihrer Beweglichkeit in die Nester eindringen und sich dort erst mal vom Nahrungsvorrat der Sandbienenlarven ernähren. Aber damit nicht genug, nachdem sie die Vorräte der Wirtstiere geplündert haben, geht es auch ihnen an den Kragen und sie werden befallen und verspeist.

Zu den Opfern des Grossen Hummelschwärmers zählen zwar hauptsächlich, jedoch nicht nur Sandbienen, sondern hin und wieder auch Gelege von Heuschrecken.

Überwintert wird als Puppe und jetzt, im März, schlüpft eine neue Generation Wollschweber. Nachfolgend noch ein Bild eines Verwechslungskandidaten.

Zum Schluss möchte ich euch mit diesem – mir freundlicherweise zur Verfügung gestellten Bild – noch einen häufigen Verwechslungskandidaten des Grossen Wollschwebers zeigen: den Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis). Das ist ein Nachtfalter aus der Familie der Schwärmer, er wird oft mit dem Grossen Wollschweber verwechselt und umgekehrt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .