«Gutterebutzer» (Flaschenreiniger), so heisst bei uns der Schlangenknöterich (Bistorta officinalis, Syn. Persicaria bistorta).
Das feuchtigkeitsliebende Knöterichgewächs ist eine interessante Pflanze, die als Amulett getragen, einst Schutz vor den Bissen giftiger Tier bot.
Heutzutage mag sie noch da und dort Verwendung in der Küche finden.
Die ährigen Blütenstände sehen doch wirklich aus wie ein «Bürsteli», mit dem man Flaschen reinigen könnte. Seine gewundenen, bis zu fingerdicken, wurmförmig geringelten Wurzeln erinnern im Aussehen an den Dickdarm und wurden folglich gemäss der mittelalterlichen Signaturenlehre bei Erkrankungen dieses Organs eingesetzt. Es heisst vom Schlangenknöterich, er zähle zu den besten Gerbstoffdrogen.
Vielleicht wurde das Knöterichgewächs auch wegen der Form der Wurzeln gegen Ende des 16. Jahrhunderts als Schutzmittel gegen Schlangenbisse verwendet und zwar in Form eines Talismans. Daher die «Schlange» im Namen.
Der Schlangen-Knöterich kommt auch in Pahlows Wildgemüse-Kompass vor: «Junge Blätter als Gemüse, wie Spinat zubereitet, oder roh als Salatbestandteil; ausgezupfte Blütenblätter sind eine dekorative Salatwürze.» Die Blätter schmecken säuerlich-herb, die Blüten süss. W.D. Storl schreibt, dass auch die Wurzeln verspeist werden können, sofern sie zuvor über Nacht eingewässert werden und danach gekocht.
René Anton Strassmann ergänzt zudem, «auch als Omelettenfüllung eignen sie sich vorzüglich», wobei er hier von den Blättern spricht.
Die blassrosa farbigen Blütenstände sind eine gute Bienen-/Hummel- und Schmetterlingsweide. So sind folgende Schmetterlinge auf ihnen anzutreffen: Randring-Perlmutterfalter, Dunkle Knötericheule, Heidespanner, Grosser Perlmutterfalter, Kleines Nachtpfauenauge und der Kleine Feuerfalter (smagy.de)
Ich muss unbedingt schauen, dass ich für den Schlangen-Knöterich wieder ein Plätzchen im Garten finde. Der letzte ist mir eingegangen, der Grund war wohl der falsche Standort (eher trocken, statt feucht) den ich für ihn ausgesucht hatte..