Vom Gras das Insekten fängt

Man könnte glatt meinen, es sei eine exotische Züchtung aus einem Gartencenter, die sich hier in einer Waldlichtung so wunderschön in Szene setzt. Dabei handelt es sich doch um das einheimische Blaue Pfeifengras (Molinia caerulea).

Es gehört der Gattung der Pfeifengräser an, innerhalb der Familie der Süssgräser. Im Volksmund kennt man das Gras zudem als «Heidebraut» oder «Moorhexe» und es wartet mit einer interessanten Besonderheit auf.

Diese Gräserart ist doch tatsächlich in der Lage, sich aktiv gegen Fressfeinde in Form von Insekten zu wehren: Sind die Spelzen während der Blütezeit gespannt, können sich diese schnell schliessen, sollte sich ein Insekt darauf setzen. Auf diese Weise wird das Insekt gefangen. Einen Nutzen jedoch, also etwa indem es dieses auch verspeisen würde, hat das Blaue Pfeifengras nicht. Es fängt sie lediglich, um zu verhindern, dass sie von ihnen angeknabbert wird.

Weitere Bezeichnungen für das Blaue Pfeifengras sind übrigens auch Benthalm, Moor- oder Bentgras und Besenried.

Benthalm stammt daher, dass die langen Halme einst zum Aufbinden von Reben und anderen Gewächsen verwendet worden sind. Besenried hingegen deutet auf ihre Verwendung zum Binden von Besen hin, wofür sich die Halme besonders gut geeignet hatten.

Da das Blaue Pfeifengras sehr dekorativ ist, wird es auch in verschiedenen Sorten für den Garten angeboten. Dort mag es sandig-lehmige, nährstoffarme jedoch humusreiche Böden, an sonnig-feuchten Standorten. Die Blauen Pfeifengräser bilden grosse Horste und vermögen, am richtigen Ort gepflanzt, wunderschöne Akzente zu setzen.

Den Namen «Blaues Pfeifengras» verdankt es den knotenlosen, langen Blütenhalmen, die einst begehrt zum Reinigen der Pfeifen waren. Die ersten Blätter im Frühling erscheinen zudem blaugrünlich. Während der Blütezeit erreicht dieses Gras Höhen von bis zu 80 Zentimeter, einige Arten sogar 120 Zentimeter.

Bei uns finde ich das Blaue Pfeifengras inmitten von lichten Wäldern und an Waldrändern, es kommt jedoch auch in Mooren, Sümpfen und Heidelandschaften, sowie auf Bergwiesen und an Seeufern vor.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .