
Die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia) hat ein sehr extravagantes Erscheinungsbild und ist eine botanische Kuriosität.
Eine Deutung für die Herkunft des Gattungsnamens «Paris» geht auf eine Sage aus der griechischen Mythologie zurück. Sie handelt vom trojanischen Königssohn Paris, drei Göttinnen, sowie einem Zankapfel.
Die einzelne Beere symbolisiert in dieser Deutung den Zankapfel aus einer Sage der griechischen Mythologie. Die vier Blätter wiederum stehen für die drei Göttinnen: Hera, Pallas Athena, Aphrodite und Prinz Paris.
Der Sage nach wurde von Eris, der Göttin der Zwietracht, ein goldener Apfel mit der Aufschrift «Der Schönsten» mitten in die Gästeschar eines Festes geworfen. Sofort meldete jede der drei genannten Göttinnen ihren Anspruch für diesen goldenen Apfel an, der nun zum Zankapfel (Erisapfel) geworden ist.


Prinz Paris, Sohn eines trojanischen Königs, wurde daraufhin von Göttervater Zeus zum Schiedsrichter ernannt. Sogleich versuchte jede der Göttinnen den Prinzen für sich zu gewinnen: Pallas Athene versprach ihm Weisheit, Hera bot ihm Macht an, Aphrodite jedoch lockte ihn mit der Heirat der schönsten Frau der Erde. Diesem Angebot konnte nun Paris nicht widerstehen und er erklärte die Göttin Aphrodite zur Schönsten. Deren Angebot an Paris hatte später den Raub der Helena zur Folge, was wiederum den trojanischen Krieg ausgelöst hatte.
Die Göttin der Zwietracht hatte übrigens einen Grund, warum sie den Zankapfel unter die Gäste des Festes geworfen hatte: Rache. Sie wurde nämlich nicht zu diesem Fest eingeladen, was sie sehr erzürnt hatte.
Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es sich bei dieser Deutung des Gattungsnamens Paris, lediglich um EINE Deutung handelt. Eine andere bezieht sich auf par = gleich – und damit auf die Regelmässigkeit von Blüten und Blättern.
Übrigens nimmt es die Vierblättrige Einbeere mit der Anzahl Blätter nicht immer so genau. Es gibt (seltene) Formen mit fünf bis sieben, oder auch weniger als vier Blättern.

Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Vierblättrige Einbeere ist in allen Teilen stark giftig.
Der grösste Giftanteil ist in der Beere, der blauschwarzen Frucht enthalten. Auch äusserlich können die Pflanzenteile der Vierblättrigen Einbeere eine hautreizende Wirkung auslösen.
Es liegt auf der Hand, dass einer Pflanze mit einer so zauberhaften Erscheinung einst auch magische Kräfte zugesprochen worden sind. So soll die «Teufelsbeere» zur Entzauberung von verzauberten Menschen und als Aphrodisiakum eingesetzt worden sein.
Ohh, spannend, ich liebe solche Deutungen.
DANKE