
Gestern sah ich am Wegrand die ersten blühenden Ährigen Teufelskrallen (Phyteuma spicátum).
In der «Flora Helvetica» werden die Teufelskrallen (Phyteuma) als Rapunzel bezeichnet, wovon 12 Arten näher beschrieben sind. Der ebenfalls gebräuchliche Name Rapunzel bezieht sich auf die Wurzelrübe.
Die im Botanikbuch «Flora Helvetica» als Rapunzel bezeichnete Teufelskralle, hat eine fleischig verdickte Rübe. In der Botanik bezeichnet man als solche das Speicherorgan einer Pflanze, welches aus der Verdickung der Hauptwurzel entsteht -einschliesslich des untersten Sprossabschnittes. Diese Wurzelrüben sind essbar – roh oder gekocht – woher denn auch die Bezeichnung Rapunzel stammt.
Auch die jungen Blätter sind als Wildgemüse verwendbar, in Form von «Waldspinat» oder Salat. Die noch jungen, grünen Blütenknospen können wiederum wie grüne Spargelspitzen zubereitet werden.


Ich mag diese Pflanze mit ihren eigenwilligen, grünlich-weissen, ährigen Blütenständen. Sie können bis zu 20 cm lang sein und werden von Käfern, Bienen und Faltern bestäubt.
Zuerst entwickelt sich eine längliche Kronröhre. Die spaltet sich im Laufe der Entwicklung an Längsrissen auf, worauf sich die Einzelblüten entfalten können.
Ährige Teufelskrallen sind sogenannte Wind- und Tierstreuer. Das Letztere bedeutet, dass die dürren, an Widerhaken erinnernden Griffel an Tierfellen hängenbleiben und so für Vermehrung sorgen.
In den Alpen sah ich diese hübsche, violettblau blühende Phyteuma-Art. Sie genau zu bestimmen wäre schwierig, denn es gibt 26 Arten und Naturhybriden der Gattung Teufelskralle.
Anhand dieser abgebildeten Art erkennt man, woher die Bezeichnung Teufelskralle stammt, nämlich von der krallenartigen Form der Einzelblüte.
Teufelskrallen gehören zur Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) und sind auch für den Garten geeignet, zum Beispiel die Scheuchzers Teufelskralle (Phyteuma scheuchzeri).

Bei uns hat die Woche mit «Landregen» begonnen, einem anhaltenden, leichten Regen. Die Heuernte konnte zum Glück zuvor überall trocken eingebracht werden. Nun sind es Traktoren mit Jauchefässern, die beinah im Viertelstundentakt vorbeifahren. Und ich konnte vorhin bereits sämtliche Regentonnen auffüllen.
Ich wünsche euch allen einen guten Start in die neue Woche, Gaby Kistler


