Faszinierend: Der Zug der Wanderinsekten

Auf den letzten Blüten meines Goldmohns seht ihr gleich zwei Schwebfliegenarten, oben eine Hainschwebfliege und unten vermutlich eine Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege, besser bekannt als Mistbiene. Beide zählen zu den Wanderinsekten, die uns – wie Admiral, Taubenschwänzchen, Windenschwärmer oder Distelfalter – ebenfalls im Spätherbst in Richtung Süden verlassen. Vor dem grossen Flug über die Alpen heisst es für diese Schwebfliegen nochmals reichlich Pollen und Nektar tanken.

Aber auch Libellenarten zählen zu den Wanderinsekten.

Es grüsst der Löwenzahn am Weihnachtstag

Ein paar florale «Querulanten» gibt es doch immer, solche die meinen, sie müssen sich nicht an die allgemein gültigen Regeln der botanischen Lehrbücher und die vorgegebenen Blütezeiten halten. Und so blüht dieser Löwenzahn stinkfrech an diesem föhnig-warmen Weihnachtstag.

Irgendwie sind sie mir sympathisch, diese Ausreisser von der Norm.

Die Mistbiene – Wanderinsekt und grandiose Langstreckenfliegerin

Wer hätte gedacht, dass sich auch dieses zarte Insekt, genauso wie die Admirale und andere Wanderfalter, nun auf den weiten Weg über die Alpen in den Süden machen? Die unscheinbare Mistbiene, die eigentlich korrekterweise Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege (Eristalis tenax) heisst, zählt sogar zu den ausserordentlich kräftigen Fliegern. Messungen zeigten, dass sie bei Rückenwind locker ein Tempo von 40 Kilometern pro Stunde erreichen kann. Zudem war sie bei Fangaktionen in den Walliser Alpen bei den am zweithäufigsten vorkommenden Schwebfliegen.