Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt, was da so schön blüht im Rasen, oder am Wegesrand. Als ich diese Pflanze das erste Mal bewusst wahrgenommen hatte, musste ich zuerst mal meine Pflanzenbestimmungsbücher konsultieren. Damals gab es ja noch keine Pflanzenbestimmung-Apps und auch keine Facebook-Gruppen, deren Schwarmwissen man «anzapfen» konnte.
Bald einmal hatte ich herausgefunden: Es handelt sich um die Kleinblütige Braunelle (Prunella vulgaris, eine interessante Wildpflanze.
Im Mittelalter wurde sie einst erfolgreich gegen Diphterie eingesetzt. Zudem fanden Absude und Destillationen der Braunelle in der Volksheilkunde Anwendung als Gurgelwasser bei Mund- und Halsentzündungen und das frische Kraut bei der Wundheilung. In der Homöopathie hat die einheimische Pflanze noch heute ihren festen Platz und wegen ihrer enthaltenen Rosmarinsäure, wird sie in der Kosmetikindustrie für Präparate zum Schutze der Haut vor Sonnenstrahlung eingesetzt.
Im Frühling können junge, noch nicht blühende Pflanzenteile übrigens auch als Gemüse oder im Salat verwendet werden.
Die Kleinblütige Braunelle findet man nicht nur in Naturrasen oder Wiesen, sondern oft auch auf Waldwegen. Meistens an feuchten Stellen.
Auf eher trockenen, mageren und meist kalkhaltigen Böden kann man die Grosse Braunelle (Prunella grandiflora) antreffen. Sie sieht der kleinen Schwester sehr ähnlich, hat jedoch wie ihr Name schon sagt, viel grössere Blüten. Aus diesem Grund wird sie auch gerne in Gärten angepflanzt.