Jät anstelle von Unkraut

Heute schreibe ich einen Tagebuch-Eintrag, den ich zuvor bereits auf meiner Facebook Natur-Tagebuch-Seite veröffentlich habe. Thema:

Unkraut – und warum ich froh bin, dass ich als Schweizerin mit dem Begriff Jät oder auch Gjät, dieses in Ungnade gefallene Wort elegant umgehen kann.

Im Anschluss zeige ich euch in der Bildergalerie noch eine Auswahl von typischen Jät-Pflanzen in unseren Gärten.

Bestimmungshilfe für Jungpflanzen in Garten und Natur

Jetzt, gegen Ende Februar, ist die Zeit wo es einem bereits auf einen ersten Rundgang in den Garten lockt. Da und dort spriesst es schon und man fragt sich vielleicht «Was wächst denn da?»

In den letzten 38 Jahren gärtnern habe ich da so meine Erfahrungen machen können und viel gelernt. Von allem, was ich mit Sicherheit bestimmen konnte, habe ich Bilder für euch als Bestimmungshilfe gemacht und entsprechend beschriftet. Im Wesentlichen handelt es sich um Gartenbegleitkräuter wie der nebenan abgebildete Giersch (Aegopodium podagraria)

Bestimmung der Beikräuter im Frühling

Jetzt kommt wieder die Zeit, wo so mancher von uns im Garten steht und sich fragt, was denn da spriesst. Vorallem die Beikräuter mögen verunsichern.

Wie heissen beispielsweise diese in den Himmel wachsenden Türmchen? Habe ich das gesät? Ah, das ist ja der Kriechende Günsel!

Habe euch eine Galerie mit den häufigsten Gartenbegleitkräutern (Beikräuter, oder auf altmodisch «Jät») zusammengestellt. Mit dabei auch einige wenige kultivierte Pflanzen.

Nach mittlerweile 36 Jahren gärtnern habe ich ein entspanntes Verhältnis zum Jät. Das ist für mich kein abwertendes Wort, sondern einfach die Bezeichnung für Beikräuter die in den Gartenbeeten wachsen. Sie können sogar eine wichtige Funktion im Garten einnehmen, nämlich die eines Bodendeckers. Sie schützen die Erde vor Witterungseinflüssen: Austrocknung durch Sonneneinstrahlung, Verschlammung durch Starkregen. Diese Funktion erfüllen beispielsweise der Persische Ehrenpreis, oder die Vogelmiere.

Beikräuter dulde ich im Gartenbeet – und nur davon spreche ich – solange sie in den Beeten die Nutzpflanzen nicht in ihrer Entwicklung ver-/bedrängen.