Von Bettlaub und Bettlaubsäcken

Bis in die frühen 1960-er Jahre schliefen in einigen Regionen vorallem ärmere Familien, die sich die neumodischen Matratzen nicht leisten konnten, noch auf Bettlaubsäcken.

Im Rahmen einer Studie als Oral-History-Projekt, welches sich regional auf die «Buchenwaldgemeinden» des St. Galler Rheintals beschränkte, wurden Zeitzeugen in Interviews befragt. Aus diesem Grund weiss man heute noch viel über die Nutzung des Laubes als Füllmaterial für Bettlaubsäcke.

Bettlaub- Buchenlaubsäcke als Vorgänger unserer Matratzen

Soeben ging eine lange Föhnphase zu Ende, die uns Temperaturen bis über 20° gebracht hat. Solche späten Föhnphasen Ende Oktober, anfangs November, waren einst die ideale Zeit für das «Lauben», dann wurden die Bettsäcke neu befüllt. Sie waren die Vorgänger der Matratzen. Auch Decken und Unterlagen für das Kopfkissen, sogenannte «Chröser», wurden mit Buchenlaub befüllt. Vielleicht stammt ja von da der mundartliche Satz «es Chrösi mache».

Die Tage des Laubens gaben Anlass zu einem Fest und zur Freude, doch sie waren streng reglementiert.

Bettlaubsäcke – Matratzen von anno dazumal

Buchenlaub: Was hier am Boden liegt, sorgte bei unseren Vorfahren einst für einen tiefen, gesunden Schlaf.

Noch aus den 40-er und 50-er Jahren existieren Fotos die das Bettlaubsammeln ganzer Familien dokumentieren.