Graureiher für einmal im Schnee

Es will nicht aufhören zu schneien – von wegen wechselhaftes Wetter im April! – wäre schön, endlich auch mal wieder die Sonne zur Abwechslung zu sehen.

Ob das wohl auch dieser Graureiher (Ardea cinerea) denkt, der da just vor unserem Wohnzimmer mit seinen langen Beinen in der schneebedeckten Wiese herumstakst? Er teilt sie auf der Suche nach Nahrung zur Zeit mit den Greifvögeln: Rotmilanen und Mäusebussarden.

«Fishermans friend» ist der grosse, elegante Schreitvogel ja nicht gerade, auch nicht der Freund von so manchem Besitzer von mit Fischen besetzten Gartenweihern. Von Nachbarn weiss ich, dass ein Graureiher innert Kürze einen Tümpel leeräumen kann.

Das ist auch der Grund, warum ihn der Volksmund häufig als «Fischreiher» und nicht als Graureiher bezeichnet. Dabei geht vergessen, dass der Graureiher durchaus auch viele Mäuse – und wo vorhanden Ratten – vertilgt.

Graureiher sind bis zu 102 cm gross und haben eine beeindruckende Flügelspannweite von 170 cm. Im Flug lässt er sich gut von Störchen oder Kranichen unterscheiden, indem er – im Gegensatz zu den beiden genannten – seinen Hals im Flug s-förmig anwinkelt.

Insbesondere in den Wintermonaten – oder wenn es eben mal Schnee im April hat, wie dieser Tage – ernährt sich der Graureiher von Wühlmäusen und anderen Kleinsäugern.

Übrigens: Es gibt auch weisse Reiher, den Silberreiher und den Seidenreiher. Hier geht es zu einer informativen Seite, wo man an die verschiedenen Schreitvögel und ihre Unterschiede sehen kann: https://www.lbv.de/ratgeber/tipps-voegel-bestimmen/leicht-verwechselbar/gross-mit-langen-beinen/

Graureiher – Bestände erholen sich

Da sich der Graureiher bei Gelegenheit auch mal einen Fisch schnappt, kennen ihn einige als Fischreiher. Doch wurde er zu Unrecht anfangs des 20 Jahrhunderts als vermeintlicher «Schädling» in der Schweiz als Brutvogel fast gänzlich ausgerottet. Er mag nämlich genauso gerne Mäuse, Ratten und vieles mehr.

Unterdessen haben sich die Bestände des Graureihers wieder erholt und ein Pärchen nistet ganz in der Nähe, so, dass ich sie nun jeden Tag auf der Wiese beobachten kann.