Diese Woche traute ich meinen Augen kaum, als ich zum Küchenfenster rausschaute: Da hatte doch ein Storch soeben eine grosse Wühlmaus erbeutet.
Sie ist nicht für ihn bestimmt, sondern für seinen hungrigen Nachwuchs im Horst. Die benötigen nämlich ganz schön viel Futter pro Tag.
Nicht, dass ich nicht gewusst hätte, dass auch Wühlmäuse beim Storch auf dem Speisezettel stehen, aber ich war dann doch total aus dem Häuschen, als ich das mal live erleben durfte.
Das Kämpfen mit der Beute dauerte nur wenige Minuten, schon landete sie in seinem Schlund. Dort wurde sie danach zwischengelagert, bis der Storch die Beute «zuhause» im Horst für seine Jungmannschaft wieder heraufwürgen wird.
Während ein erwachsener Storch täglich etwa 500 g Futter benötigt, sind es bei Jungvögeln bis zu 1200 Gramm! Das bedeutet ganz schön viel Arbeit für die Elterntiere.
In den ersten Wochen werden die jungen Störche erst mal mit Kleinerem, wie Insektenlarven, Regenwürmern, Amphibien, Käfern oder Heuschrecken gefüttert. Später, also etwa zum jetzigen Zeitpunkt, wenn sie bereits grösser sind, stehen Maulwürfe, Schlangen, Eidechsen, Fische, Muscheln, Schnecken und eben auch grosse Wühlmäuse auf ihrem Menüplan. Diese sind eine sehr energiereiche, wichtige Nahrungsquelle.
Die Mäusejagd kann beim Storch auf verschiedene Weise erfolgen:
Entweder packt der Storch die wegspringenden Tiere oder nimmt eine Lauerstellung ein und stösst bei Wiedererscheinen des Nagers blitzschnell zu. Das wäre dann die Lauerjagd, nach Art der Katzen. Mäuse und Fische wandern immer mit dem Kopf voran in den Schlund. Kleine und grössere Insekten, Regenwürmer, Mäuse, Frösche, Eidechsen, kleine Beute wie Raupen, Käfer und Würmer, nimmt der Storch auf, indem er eine Wiese oder einen Acker abschreitet (Sammeljagd).
Da sieht man mal wieder, wie auch die grossen Wühlmäuse, die meistens nicht für viel Freude in Gärten sorgen, halt doch ein wichtiges Glied in der Nahrungskette sind. Von den Füchsen ist ebenfalls bekannt, dass sie pro Tag bis zu 25 Mäuse vertilgen können. In unserem Garten haben die Hermeline, die bei uns unter einem Totholzhaufen ihr Nest haben, mit den Wühlmäusen tüchtig «aufgeräumt». Auch sie benötigen zur Zeit viel Futter führ ihren hungrigen Nachwuchs.
Sämtliche Zahlen und Informationen zum Storch habe ich von dieser Quelle, hier finden Interessierte noch zusätzlich Interessantes über den Meister Adebar: https://www.storch-schweiz.ch/
Wir haben seit 2009 ein Storchennest auf unserem Dach und können die Aufzucht jedes Jahr live erleben! Das ist großartig!
Was für ein Glück! Ich freue mich für dich, das ist sicher immer ein einmalig schönes Erlebnis. Die Aufzucht gelingt wahrscheinlich je nach Wetter nicht immer gleich gut. Wir haben ganz in der Nähe eine Storchenkolonie, da gibt es manchmal leider Jahre mit grossen Verlusten, oder aber dann wieder Rekordjahre mit sehr vielen Jungvögeln die es geschafft haben.