Sonnwende 2023 im Garten

Ob im kultivierten oder im «wilden» Teil des Gartens: Um die Sommersonnwende 2023 gedeiht es zu meiner vollsten Zufriedenheit. Dafür bin ich sehr dankbar. Heute konnte ich die Winterknoblauchernte einfahren und auch sonst gab es noch so einiges vor dem aufziehenden Unwetter zu erledigen.

Den Winterknoblauch habe ich heute geerntet, weil sein Kraut grösstenteils «abgestanden», braun war und am Boden lag. Ein Zeichen, dass der Knoblauch erntereif ist. Danach habe ich noch ein Beet violette «Höckerli» (Buschbohnen) gesteckt. Die violetten Bohnen werden grün, sobald sie im heissen Wasser sind.

Danach säte ich noch eine lange Reihe Chicorée Rossa. Er bildet rote runde Köpfe und kann vom Spätsommer bis in den Winter hinein geerntet werden. Wir beide lieben diese gesunden, leicht bitteren Salate.

Im Gemüsegarten ist mir die Fruchtfolge wie auch die Mischkultur wichtig. Zudem wachsen zwischen den kultivierten Gemüsepflanzen auch jede Menge Blumen, die sich Jahr für Jahr selber aussäen: Ringelblumen, Schlafmohn, Klatschmohn, Knotige Braunwurz (wichtige Wespenpflanze), Königskerzen und anderes. Sie alle ziehen mit ihren Blüten Nützlinge an.

Mulchen ist auch für mich ein Thema. Ich benutze dazu meistens den Rasenschnitt, jedoch nicht in allzu dicken Schichten. Der Vorteil am Bedecken von bracher Erde ist, dass sie insbesondere bei den immer häufiger werdenden Starkregenfällen nicht ausschwemmt und verschlammt. Zudem trocknet sie unter dem Mulch viel weniger schnell aus und die Erde bleibt darunter wunderbar feinkrümelig und locker.

Trotzdem: nackte Erde ist für mich kein absolutes «No go» wie für andere, weshalb bei mir nicht jeder freie Zentimeter mit Mulch bedeckt ist und man auch immer wieder mal Freiflächen findet. Die sind für verschiedene Tiere wichtig: Letztes Jahr hatte ich auf einer solchen Freifläche, die nicht bedeckt war, verschiedene Eingänge in Nester von bodenbrütenden Wildbienen. Andernorts kann ich regelmässig Vögel – insbesondere Spatzen – beobachten, wie sie in der trockenen Erde ihr Sandbad nehmen. Das schätzen sie nämlich genauso wie ein Wasserbad. Es ist wichtig für ihre Gefiederpflege und hält Parasiten fern.

Mit giessen bin ich während Trockenphasen äusserst sparsam: Auf dem freien Acker, wo der Tau und auch Regen hinkommt, erhalten nur die Freilandtomaten ab und zu etwas Wasser von der Regentonne, damit sie nicht in Trockenstress (gekräuselte Blätter) fallen, sowie natürlich Neupflanzungen und Aussaaten.

Giesst man zu häufig und verwöhnt damit die Pflanzen, werden sie schwächlich und bilden nicht ausreichend tiefe Wurzeln und sind so immer wieder auf unsere (Wasser-)Hilfe angewiesen.

Diesen Winterknoblauch zu ernten war eine grosse Freude. Der kommt nun in die Garage, wo ich ihn noch eine Weile auf dem Boden zum Trocknen auslege, bis der Saft aus dem Kraut ist. Danach hänge ich ihn in Bündeln zum Lagern auf, ebenfalls in der Garage. Zumindest Vampire werden uns eine Weile keine mehr besuchen.

So, nun muss ich nochmals nach draussen, alles wetterfest machen und die Wetterkerzen anzünden. Es sind ja schwere Unwetter mit Hagel und Sturm angesagt. Ich hoffe für euch, wie auch für uns, dass wir sie mit möglichst wenig Schaden überstehen.

Ein Kommentar bei: “Sonnwende 2023 im Garten

  1. Liebe Gaby Kistler, Ihre Beiträge sind immer unglaublich interessant und lehrreich. Mulchen mit Rasenschnitt stellt mich immer wieder vor die Frage, ob ich das auch mit üppigem dürrem «Blumenrasen»-Schnitt machen soll resp. ob dann nicht die Wiesen-Samen in die gemulchten Beete kommen und sich dort alles vermehrt? Herzliche Grüsse Christine Schneider

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