Die Bachstelze findet man nicht etwa nur da, wo es Gewässer hat, wie vielleicht der Name vermuten lässt. Der Singvogel mag vor allem auch die Nähe des Menschen und ausreichend Gebüsch, das ihm Deckung bietet.
Wer einen Rasen hat, sieht es oft unablässig mit wippendem Schwänzchen im Zickzack den Insekten hinterher trippeln. Vor drei Jahren konnte ich zu meiner Freude beobachten, wie sie ihre ausgeflogenen Jungvögel fütterten.
Der «Wippsteert» (Wippe-Schwanz) ist tatsächlich fast ununterbrochen in Bewegung und wippt mit seinem Schwanz selbst dann, wenn er über den Rasen rennt, um Insekten zu erhaschen. Die Bachstelze (Motacilla alba) lässt sich deshalb schwer fotografieren, stets rennt sie mir aus dem Bild. Kürzlich aber hat es mal wieder geklappt und sie stand mir für einen kurzen Moment Modell.
Anfangs Juni guckte es noch mit einem Schnabel, vollgepackt mit Nistmaterial, zur Küchentüre herein. Sie nisten gerne in Halbhöhlen, Mauern, einem Holzlager oder Balken im Schuppen.
Vor drei Jahren konnte ich beobachten, wie sie auf dem Rasen hinter dem Haus zwei frisch ausgeflogene Jungvögel gefüttert haben (Bild).
Bachstelzen gelten als Kulturfolger und halten sich vor allem auf dem Land draussen, gerne in der Nähe des Menschen auf. Das muntere Vögelchen hat zudem eine Vorliebe für Bäche und kleine Teiche, wobei sein Vorkommen nicht zwingend vom Vorhandensein eines Gewässers abhängig ist. Genau so wichtig sind ihm schützende Gebüsche, die es bei uns ums Haus in grosser Anzahl vorfindet.
Mitte März kommen die Bachstelzen aus ihren Brutgebieten im Mittelmeerraum zurück und verlassen uns ziemlich spät, nicht selten erst im November, Richtung Südwesteuropa und Nordafrika. Es sind jedoch nicht alle, die sich auf die grosse Reise begeben, viele verbringen den Winter auch in unseren Breiten, ziehen in einem strengeren Winter höchstens ein paar Kilometer weiter in den Süden.