Per Zufall entdeckt ich vor zwei Jahren, wie wunderschön die Schwarzwurzeln blühen. Ihre Blüten duften wunderbar nach Schokolade, so, dass ich am liebsten nur noch dastehen und tief einatmen würde. Aber auch die Insekten sind sehr angetan von ihnen.
Eigentlich ist ja die Schwarzwurzel eine Spanierin, darauf hin deutet auch ihr lateinischer Name Scorzonera hispanica. Von Spanien aus wurde sie im 17. Jahrhundert bei uns in Mitteleuropa eingeführt. Hier wurde sie in den Gärten wegen ihrer besseren Wurzelqualität immer mehr ein Ersatz für die einheimische Haferwurzel (Tragopogon porrifolius).
Nächstes Jahr werde ich mir auch sie in den Garten holen, denn die Haferwurzel blüht violett und ergänzt damit die gelben Blüten der Schwarzwurzel wunderbar.
Doch die Schwarzwurzel bietet uns ja eigentlich ihre wohlschmeckende feine Wurzel an, die «Spargel des kleinen Mannes». Als ich sie das erste Mal in meinem Garten vor drei Jahren gesät hatte, entwickelten sich die Wurzeln sehr schlecht. Das mag an unserem steinigen Boden liegen. Also liess ich sie im Folgejahr – sie blühen erst im zweiten Jahr – in Blüte gehen und war sehr überrascht, wie dekorativ dieses blühende Gemüse ist.
Ich stellte zudem fest, wie sehr begehrt die goldgelben Blüten bei verschiedenen Wildbienen- und Schwebfliegarten sind, aber auch Käfer tummeln sich auf ihnen.
Interessant an den Blüten ist übrigens nicht nur ihr feiner Duft nach Schokolade, sondern auch, dass sie nur bis zum Mittag hin geöffnet sind, danach schliessen sie sich bereits wieder.
Mittlerweile blühen sie hier schon im dritten Jahr und ich habe sie unterdessen auch an anderen Orten als schneckensichere, dekorative, mehrjährige Staude ausgesät. Vielleicht schaffe ich es ja auch noch mal, dass ich wohlgeratene Wurzeln im Gemüsebeet ernten kann. Dazu müsste ich dann wohl die Bodenverhältnisse so verbessern, so, dass sie der Schwarzwurzel passen.