Schöllkraut – das natürliche «Warz ab»

Habt ihr schon mal Bauersleute mit Warzen gesehen? Ich nicht, denn ihr natürliches «Warz-ab» wächst gleich vor der Haustüre rund um den Hof:

Schöllkraut (Chelidonium majus).

Im Umgang mit DEM Warzenkraut ist jedoch einiges zu beachten.

Dass hinter dem Namen des «Warzenkrauts» im Botanikwälzer gleich zwei bedrohlich erscheinende schwarze Grabkreuze stehen, hat seinen Grund. Ist irgendwie klar, dass man eine Pflanze, die so ätzend wirkt, dass sie sogar hartnäckige Warzen zum Verschwinden bringt, nicht gleichzeitig innerlich verwendet. Bei uns auf dem Land bringt man diese lästigen Dinger hauptsächlich durch zwei Dinge erfolgreich weg: Durch Menschen «mit besonderen Fähigkeiten» («wo chli meh chönd als ander«) oder dann eben durch die Behandlung mit Schöllkrautsaft.

Was den Warzen den Garaus macht – bei korrekter, konsequenter Anwendung – ist das Auftragen des orange-gelben Milchsafts. Der kommt zum Vorschein, nachdem ihr einen Stängel abgebrochen habt. Man tupft diese Abbruchstelle mit dem hervorquellenden Saft auf die Warze – und nur auf die Warze! Diesen Vorgang wiederholt man täglich, über eine längere Zeit, bis sich der Erfolg einstellt.

Es ist beim Hantieren mit Schöllkrautsaft darauf zu achten, dass er wirklich nur auf die Warze und nicht aus Versehen – beispielsweise beim Schweiss aus dem Gesicht wischen – in die Augen gerät!

Auch auf eure Kleidung solltet ihr Acht geben, denn der Saft hinterlässt Flecken, die sich kaum mehr entfernen lassen.

Hat man das Schöllkraut mal im Garten, bleibt es einem treu, denn auch diese Pflanze vermehrt sich dank der Mithilfe der Ameisen und die sind ja bekanntlich recht fleissig. Bei uns wächst es rund um den Gartenschuppen.

Hier seht ihr «mein» Schöllkraut, wie es unter dem Birnbaumspalier eine wunderschöne Gemeinschaft mit dem violett blühenden Beinwell (Symphytum off.) bildet. Die beiden ziehen während der Blüte stets sehr viele Insekten an, vor allem aber Hummeln aller Art.

Schöllkraut kann man eigentlich kaum mit einer andere Pflanze verwechseln und lässt sich bereits in jungem Stadium gut bestimmen. Auffällig sind da zum Beispiel die spezielle bläulich-grüne Blattfarbe, die flaumige Behaarung und natürlich der charakteristische austretende gelb-orange Milchsaft bei Verletzungen.

Es folgen nun in der Galerie noch einige Schöllkrautbilder aus meinem Archiv.

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