
Dank dem anhaltend nassen Wetter konnte ich auf einem alten Lager von modernden Baumstämmen ganz viele Schliessmundschnecken beobachten.
Sie ticken in vielerlei Hinsicht ganz anders als andere Gehäuseschneckenarten, so gebären sie zum Beispiel lebende Junge und legen keine Eier.
Schliessmundschnecken legen nicht nur keine Eier und gebären stattdessen lebende Junge, ihr Gehäuse windet sich auch anders: Ihr ca. 16 – 18 Millimeter langes Gehäuse windet sich linksrum und nicht nach rechts, wie bei anderen heimischen Gehäuseschnecken.
Die turmförmigen Gehäuse ermöglichen es den Schliessmundschnecken, sich auch in engen Spalten aufzuhalten. Zudem verfügen sie an der Gehäusemündung über eine Klapp- und Faltenstruktur (Clausiliar) mit der sie diese wenn nötig verschliessen können. Daher stammt auch der wissenschaftliche Name CLAUSILIIDAE.


Schliessmundschnecken (Clausiliidae) sind Zwitter, also sowohl weiblich als auch männlich. Nach der eineinhalbstündigen Paarung gibt eine der beiden Schnecken ein fadenförmiges Samenpaket ab und zwar diejenige, welche die Kopulation begonnen hat. Die andere nimmt das Samenpaket auf und gebärt dann folglich auch die Jungen.
Gestern entdeckte ich auf modernden Baumstämmen viele, noch kleine Jungtiere. Sie sind nach etwa 8 bis 10 Monaten ausgewachsen und geschlechtsreif.
Auf eine Bestimmung der in diesem Beitrag gezeigten Schliessmundschnecken lasse ich mich nicht ein, da beispielsweise allein in Deutschland stolze 27 Arten nachgewiesen sind. Trotzdem wage ich mal die Vermutung, dass es sich auf den Bildern teilweise um die Gefältelte Schliessmundschnecke (Macrogastra plicatula) handeln könnte.
Ihr findet die hübschen Gehäuseschnecken oft auf Totholz, modernden Bäumen und Baumscheiben.
Nun wünsche ich euch allen einen möglichst guten, gelungenen Start in die neue Woche!
Gaby Kistler



