Schlaf-Mohn – Ein Pflanzendinosaurier

Der Schlaf-Mohn (Papaver somniferum) wächst bei uns im Garten seit bald 60 Jahren. Niemand hat ihn gesät, er war einfach eines Tages da.

Seine Samen schlummerten wohl im Erdreich. Sie lassen sich von der Wissenschaft bis zu 7000 Jahre zurückdatieren. Er wurde also in unsere Länder gebracht, lange bevor überhaupt das Rad erfunden worden war und noch immer blüht er in unseren Gärten. Über diesen prächtigen violetten Mohn mit den wächsernen Blättern, gibt es eine Menge Interessantes zu berichten.

In einigen Teilen der Welt wird Schlaf-Mohn bis heute zur Opiumgewinnung angebaut. Zudem findet er auch Verwendung bei der Herstellung von Öl, welches aus seinen Samen gewonnen wird. Von diesen Anbaufeldern heraus, hat er sich immer wieder mal aus dem Staub gemacht und ist verwildert.

Im Milchsaft vom Schlafmohn finden sich über 30 Alkaloide, u.a. Morphin, Codein, Papaverin, Thebain, Noscapin (Narcotin) und in den Samen fettes Öl. Dieses Öl wird auch mal als «Olivenöl des Nordens» bezeichnet. Es ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und wird daher in der kalten Küche verwendet.

Vom Schlaf-Mohn gibt es im Handel verschiedene Arten, beispielsweise auch einen rubinroten, teilweise mit lustig ausgefransten Blättern, oder mit gefüllten Blüten. Am liebsten mögen die Insekten jedoch auch hier die ungefüllte Variante. Nicht selten findet man sogar mehrere Hummeln und Bienen gleichzeitig in einer Blüte.

In Deutschland übrigens fällt der Schlaf-Mohn unter das Betäubungsmittelgesetz und darf auch in Privatgärten nicht angebaut werden. Da haben wir in der Schweiz richtig Glück, dass wir uns seiner Anwesenheit erfreuen dürfen.

Von seinen Samen werdet ihr nicht etwa berauscht, sie können bestens zum Backen verwendet werden. Hier findet ihr weitere Informationen. https://www.wildeisen.ch/zutaten/mohn

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