Da sitzt er auf dem Wipfel eines Hochstammbirnbaums und schreit sich die Seele aus dem Leib. Muss sich wohl bei diesem Rotmilan (Milvus milvus) um einen älteren Jungvogel handeln, der noch immer nach Mama schreit und um Futter bettelt. Dasselbe kann ich auch bei gleichaltrigen Mäusebussarden beobachten, die ebenfalls den lieben langen Tag von den Bäumen herab um Futter heischen.
Hab mal in einer Dokumentation gesehen, dass die «Eltern» einer Eulenvogelart ihre Jungvögel, wenn sie alt genug sind, um selbständig zu werden, einfach im Nest nicht mehr füttern. Auch wenn sie noch so betteln, sie werden sich selbst überlassen. Und prompt, irgendwann hat es auch der letzte begriffen und verlässt das Nest.
So muss auch dieser Herr (oder Dame) lernen, sich sein Futter selber zu erbeuten. Davon hätte es genug, die Wiesen sind frisch gemäht und Wühlmäuse zuhauf.
Übrigens werden zur Zeit bei uns nicht nur wieder Füchse von einer Krankheit geplagt (Fuchsräude), sondern auch vereinzelte Rotmilane. So habe ich auf der Seite einer Greifvogelpflegestation gelesen: «Bereits zum zweiten mal haben wir einen Fall von möglicherweise «Pinching off Syndrome«. Wieder ein Rotmilan, dessen Federn aufgespalten, zu kurz und brüchig sind. In beiden Fällen hat sich auch nach einem Jahr bei der Mauser nichts verbessert.» Anscheinend weiss man noch nicht, ob die Krankheit heilbar ist.
An dieser Stelle mal wieder ein grosses Dankeschön an alle Greifvogelpflegestationen für ihre wertvolle Arbeit die sie leisten. Die Leute werden gewiss nicht reich dabei, im Gegenteil, sie sind immer froh um unterstützende Spenden.
Übrigens: Der Rotmilan (auch bekannt als Gabelweihe oder Königsweihe) ist bei uns in der Schweiz nach Bartgeier und Steinadler die drittgrösste Greifvogelart (Flügelspannweiten bis 165 cm).
erst einmal Dankeschön für deine unermüdlichen Tagebucheinträge, um anderen die Natur näher zu bringen.
Deine Bemerkung zu dieser erneuten Rotmilan-Krankheit könnte damit zusammenhängen, dass hier die Natur wieder ein Gleichgewicht zu erlangen beginnt. Ich habe festgestellt, dass nicht nur ich deutlich mehr Rotmilane in den letzten zwei-drei Jahren zähle. Auch einige andere Regionen erkennen scheinbar diese Tendenz.
Wäre es da nicht möglich, dass die Natur entsprechend eingreift, und die Population in die «richtigen» Verhältnisse zu anderen Greifvögeln bringt?
Weisst du da etwas darüber?
Herzliche Grüsse
Cornelia