Rosengallen – das Schlafmittel des Mittelalters

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was das für wuschelige, komische Gewächse sind, die da in den Hecken auf den Hagrosen (Rosa canina) wachsen?

Es sind Rosengallen und wenn Sie Schlafprobleme haben, sind sie genau das Richtige für Sie.

Diese zottigen Auswüchse werden durch die Gemeine Rosengallwespe verursacht. Im Volksmund nennt man die flauschigen Kugeln auch Schlafäpfel. Das kommt daher, dass man ihnen im Mittelalter eine grosse Heilkraft zugeschrieben hat. So glaubte man, dass sie, unter das Kopfkissen gelegt, zu einem guten, tiefen Schlaf verhelfen sollen.

Da kann man nur hoffen, dass die schlafenden Bewohner im Innern der Kugel nicht durch die Wärme aufwachen und im Bett rumkrabbeln.

Zerteilt man nämlich eine Rosengalle, kommen im Innern mehrere Kammern zum Vorschein in denen sich bis zu 60 Larven der Rosengallwespe tummeln. Anfang Herbst verpuppen sie sich und verbringen den Winter als Puppe in ihrem weichen, warmen Bettchen. In dieser Zeit verwandeln sie sich langsam zu einem Insekt und im Frühling fressen sie sich dann durch die harte Galle und starten in ein neues Leben als Rosengallwespe. Im Mai werden die Weibchen von ihnen wieder Eier auf Blätter, Knospen und Zweige von Rosen legen. Und der ganze Zyklus beginnt von vorne:

Die geschlüpften Larven werden ein Sekret ausscheiden, das an den Rosen diese Wucherungen hervorrufen wird, die wir Rosen-, Gall-, oder eben Schlafäpfel nennen. Schliesslich beginnt sich um die Larven herum eine Kammer zu bilden, in der sie Schutz und Nahrung finden und wo sie bleiben werden bis sie im nächsten Frühling wieder ausschlüpfen.

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