Viele kennen die Luzerne (Medicago sativa) vielleicht als Alfalfa. Ihre Sprossen sind ausserordentlich gesund, sie gelten als wichtige Proteinquelle und «wahres Vitalstofflager». Aus diesem Grund werden Alfalfa-Sprossen von manchen zuhause gleich selber gezogen, so stehen sie stets frisch zur Verfügung.
Kürzlich habe ich unweit von meinem Daheim, eine Luzerne angetroffen und mich in der Folge etwas mit diesem, zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörende Gewächs, befasst.
Gestern stand für mich bereits das Verwerten der tags zuvor gepflückten Holunderbeeren an. Nicht nur das Einmachen der Gartengemüse, auch die Verwertung der Wildfrüchte ist für mich bedeutend und gehört seit bald 40 Jahren fix in den Jahreskreislauf.
Und so stand nun, da die Holunderbeeren in unserem Garten reif waren, ihr entsaften an.
Es kann wieder losgehen, der Rasen unter meiner bald 40-jährigen Kornelkirsche (Cornus mas, «Tierlibaum», «Dirndlstrauch») ist rot, übersät mit unzähligen Kornellen. Höchste Zeit die dunkelroten, weichen, unter ihnen aufzusammeln und zu Köstlichkeiten zu verarbeiten.
Gestern um die Mittagszeit, habe ich Schafgarben gepflückt und sie zum Trocknen aufgehängt. Damit sollte mein Teevorrat wieder vollständig sein. Bereits getrocknet habe ich dieses Jahr Holunder- und Lindenblüten.
Die Schafgarbe (Achillea millefolium) zählt für mich zu den grössten Heilpflanzen, doch auch bei ihrem Umgang gilt es einiges zu berücksichtigen.
Dieses Jahr schein wieder mal ein richtiges Kornellenmastjahr zu werden. Obwohl im Frühling während der Blüte widrigste Wetterverhältnisse geherrscht hatten, war es den Bienen anscheinend doch möglich die Blüten der Kornelkirsche (Cornus mas) zu bestäuben.
Bis die Kornellen dunkelrot und vollreif sind, dauert es noch eine Weile. Dann erst kann ich damit meinen geliebten Gelee herstellen. Wer sie jedoch wie Oliven einlegen möchte, kann dies mit unreifen Früchten machen, wenn sie eine gelb-orange Farbe haben.
Heute morgen um sieben Uhr waren ihre Blütenknöpfe noch geschlossen und tatsächlich: Um halb Neun Uhr begann es zu regnen.
Die Ringelblume ist nicht nur eine Zeigerpflanze, sondern bekanntlich auch eine grosse Heilpflanze und das seit Jahrhunderten. Ihr widme ich mein heutiges Pflanzenporträt.
Das Wetter hat mich dazu gebracht, bereits jetzt die Ringelblumenblüten für die Herstellung meiner Salben und Tinkturen 2023 zu pflücken.
Es gibt mehrere Gründe, warum ich nicht mehr länger damit zuwarte: Nie werden die Blüten gesünder, so gross und von so schönem Orange sein wie jetzt. Das ergibt wieder eine wunderschön intensive Farbe für die späteren Ringelblumensalben.
«Johanni» (24. Juni) ist schon wieder eine Weile vorbei und wer für sich Rotes Gold, das altbewährte Johannisöl ansetzen möchte, muss jetzt die Blüten des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum) zupfen und in Öl einlegen.
Aber Achtung, nur das Echte Johanniskraut ist heilkräftig, wir können es gut an einigen Merkmalen erkennen.
Gestern sass ich auf diesem Bänklein unter einer riesigen, sehr alten Linde und durfte auf meine Anfrage hin Lindenblüten zupfen.
Lange bevor ich die Linde erreicht hatte, umwehten mich lieblich-süsse Duftschwaden und ich konnte bereits von Weitem das laute Summen von unzähligen Bienen im Baum hören. Es heisst, der aus Lindenblüten gewonnene Honig zähle zu den besten.
Es ist wieder Baldrianzeit. Seit ich 1985 eine erste Pflanze davon gesetzt habe, wächst er überall, zum Glück. Er ist beim Käfervolk und den Insekten sehr beliebt, zudem ist der Baldrian (Valeriana officinalis) auch eine altbewährte, grosse Heilpflanze. Verwendet werden seine Wurzeln.
Baldrian kann sehr hoch wachsen, bis zu zwei Meter, er ist eigentlich ziemlich anspruchslos und mag Standorte von feucht bis trocken.
Die heimische Pflanze verströmt einen intensiven, nicht wirklich angenehmen Geruch, der viele Insekten und Käfer anlockt. Die Katzen mögen diesen vorallem vom getrockneten Kraut. Dieses verströme einen Geruch der den während der Paarungszeit abgesonderten Pheromonen ähnele und die Katzen in einen rauschähnlichen Zustand versetzen könne. Ob es stimmt, weiss ich nicht, steht jedenfalls an verschiedenen Orten so geschrieben.
Es sei ein ägyptischer Arzt gewesen, der den Baldrian im 9. Jahrhundert das erste Mal erwähnt habe, noch im Mittelalter galt er als geschätztes Allheilmittel. Mit Sicherheit werden seine krampflösenden, schlaffördernden und sedativ wirkenden Eigenschaften auch heute noch in Arzneien verwendet.
In der Volksheilkunde wurde vorallem das Baldrianpulver verwendet, hergestellt aus getrockneten Wurzeln, welches in Form eines Wasseraufgusses oder aufgelöst in Wein eingenommen worden ist.
Ich persönlich stelle mit den Wurzeln eine Tinktur her. Der Baldrian hat ganz viele feine Würzelchen, die vor dem Trocknen gut gereinigt werden müssen. Manchmal nehme ich von der Tinktur ein Löffelchen vor dem Schlafen oder träufle etwas davon auf mein mit Arvenspänen gefülltes Kissen. Es heisst eine Einreibung mit Baldriantinktur könne zudem bei unruhigen Gliedern (Restless legs) Linderung verschaffen.
Nachfolgend ein paar Worte zur Herstellung einer Tinktur im Allgemeinen:
«Tinktur» leitet sich vom lateinischen Wort «tingere» ab, was so viel heisst wie färben. Will heissen, die Pflanzen geben ihre Farbe, an den Alkohol ab, vergleichbar mit den Pflanzen beim Tee im heissen Wasser. Das sind natürlich nur die sichtbaren Wirkstoffe, der Alkohol hat die wunderbare Fähigkeit, alle vorhandenen Wirkstoffe bestmöglich aus den Pflanzen herauszulösen.
Wir benötigen geschmacksneutralen, 40% vol. Alkohol wie beispielsweise Wodka, Obstler oder Korn. 70%iger Alkohol darf nur für den äusserlichen Gebrauch, zum Einreiben verwendet werden.
Grundrezept für eine Tinktur:
1 Teil frische (oder getrocknete Pflanzenteile) mit einem scharfen Messer klein schneiden und in ein helles, weites Glas (mit Drehverschluss) geben.
5 Teile Alkohol: Über die Pflanzenteile giessen, bis sie gänzlich bedeckt sind. Nun die Kräuter zusammen mit dem Alkohol mit einem Stössel etwas zerquetschen, dann mit dem restlichen Alkohol auffüllen.
Das Glas für ca. 3 – 4 Wochen an einen warmen Platz im Haus stellen und immer wieder mal gut schütteln. Auf dem Bild seht ihr als Beispiel eine Tinktur mit Beinwellwurzeln. Sie hat bereits eine wunderbare Farbe angenommen.
Ist die Tinktur fertig, kann sie durch ein feines Tuch abfiltriert werden. Je nach Verwendungszweck empfehle ich sie danach in dunkle Tropf- oder Pipettenfläschchen abzufüllen.
Tinkturen können innerlich vorbeugend verwendet werden, beispielsweise zur Stärkung des Immunsystems oder als Sofortmassnahme bei Erkrankungen eingenommen oder eingerieben werden.
ACHTUNG:
Wer gegen eine Zutat allergisch ist, darf diese natürlich nicht verwenden!
Für die Verwendung in Schwangerschaft, Stillzeit, bei vorliegenden schweren Erkrankungen und für Kinder fragt bitte Euren Arzt um Rat.
Aus rechtlichen Gründen:
Meine Empfehlungen basieren rein auf Erfahrungswerten und der Konsultation von Heilpflanzenbüchern und sollen keinesfalls dazu auffordern, sich selbst zu behandeln, eine ärztliche Behandlung oder Medikation abzubrechen oder sogar zu ersetzen. Ich bin weder Medizinerin noch Heilpraktikerin.
Ich weise daher aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass die auf meinem Blog getroffenen Aussagen über die Wirkungsweisen der einzelnen Zutaten, Kräuter und Rohstoffe sowie der aufgeführten Rezepte und Anwendungshinweise nur zur Information dienen sollen.
Heilversprechen zur Linderung und/oder Behandlung von gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen gebe ich in keiner Weise ab und verspreche auch nichts derartiges.
Wer meine Rezepte oder Empfehlungen nachmacht, tut dies auf eigene Gefahr, wie es rechtlich so schön heißt.