Zeit den Sommer einzufangen

Zur Zeit bin ich fast jeden Tag damit beschäftigt, den Sommer und seine Geschenke, die er für unsere Hausapotheke und den Vorratskeller bereithält, dankbar zu verwerten.

Im Garten blühen bei uns seit meiner Kindheit in den 60-er Jahren sehr viele Ringelblumen. Da ich sie versamen lasse, musste ich noch nie welche säen. Sie wachsen hauptsächlich entlang des Nutzgartens, wo sie eine Schneckenbarriere bilden.

Das schwül-warme, sonnige Wetter hat bei mir den Ausschlag gegeben, die Blüten zu zupfen und zum Trocknen auszulegen. Dies, bevor die Pflanzen von Mehltau befallen und damit unbrauchbar werden. Das Trockengut (ich verwende wegen der Schimmelgefahr keine frischen Blüten) lege ich in Öl ein und lasse dieses 6 Wochen ziehen. Aus dem fertigen Ringelblumenöl gibt es dann zusammen mit Bienenwachs als Konsistenzgeber wunderbare Ringelblumensalbe (Calendula).

Kürzlich wurde ich gefragt, warum ich nur die Blütenblätter verwende, nicht aber das ganze Blütenköpfchen. Meine Antwort darauf lautete, dass die Blütenblätter schneller trocknen, als die ganzen Blütenköpfe. Heilkräftig sind jedoch natürlich nicht nur die Blütenblättchen sondern die ganzen Blütenköpfe. Früher stellte ich ja die Salben mit den ganzen, frischen Blütenköpfen her. Damit ich jedoch auch im Winter, wenn die Nachfrage gross ist, noch Ringelblumensalbe herstellen und auf die getrockneten Blütenvorräte zurückgreifen kann, bin ich zu dieser Methode übergegangen.

Auch vom Verwenden von frischen Ringelblumenblüten für das Ansetzen im Öl bin ich wie bereits erwähnt, weggekommen, da mir einmal ein Öl gekippt, respektive schimmlig geworden ist. Die Gefahr ist einfach gross, dass das passiert, weil frische Pflanzenteile doch noch immer viel Restfeuchtigkeit enthalten. Nun dauert es halt etwas länger: zuerst Blüten trocknen, dann ein paar Wochen in Öl einlegen, bevor das fertige Ringelblumenöl zur Salbenherstellung verwendet werden kann.

Ebenfalls in meine Hausapotheke gehört seit 1985 das Rote Gold, das Johanniskrautöl, hergestellt mit Blüten des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum, das mit den durchstochenen Blättern/Bildergalerie). Da ich dafür ebenfalls stets zahlreiche Abnehmerinnen im Freundeskreis habe – nicht nur vom Johannisöl, sondern auch von der damit hergestellten Rotölsalbe – stelle ich davon grössere Mengen her. Die altbewährte Heilpflanze wächst an verschiedenen Orten im Garten und so kann ich täglich ein paar zusätzliche Blüten zupfen gehen.

Auf diesem Bild seht ihr links einen Johanniskraut- und rechts einen Ringelblumentinkturansatz. Jedes Jahr setze ich von diesen beiden Pflanzen auch Tinkturen an. Sie sind einfach herzustellen: Pflanzengut in 40%-igem Alkohol ansetzen (ich verwende dazu Vodka). Der Grund für die zusätzliche Tinkturherstellung ist der, dass ich je nach Verwendungszweck, manchmal keine Salbe, sondern lieber eine Tinktur anwenden möchte.

Aber nicht nur die Hausapotheke will jetzt wieder aufgefüllt werden, auch der Vorratskeller. Und so habe ich diese Woche Süss-Saures Gemüse mit Zucchetti, Peperoni und Zwiebeln eingelegt.

Das Rezept dazu findet ihr hier: https://natur-tagebuch.ch/rezept-zucchetti-suess-sauer/

Unter der Kategorie Rezepte Kräuter-/Küche findet ihr auf dieser Seite sämtliche Anleitungen, sei es für die Herstellung von Ringelblumenöl https://natur-tagebuch.ch/ringelblumenoel-selbst-gemacht/#more-4700

Anleitung zur Herstellung einer Ringelblumensalbe: https://natur-tagebuch.ch/anleitung-ringelblumensalbe/#more-1929

Anleitung Johannisöl:https://natur-tagebuch.ch/johannis-oel/ und https://natur-tagebuch.ch/zeit-johannisoel-anzusetzen/#more-6820

Von Johanniskraut, Johanni, Sonnwende und Mittsommer

In mageren Wiesen oder entlang von Waldrändern, beginnt das Johanniskraut (Hypericum perforatum) zu blühen. Wir gehen ja auch bereits in grossen Schritten auf «Johanni» zu (24. Juni, Gedenktag des Heiligen Johannes des Täufers). Die auch als Hartheu oder Tüpfeljohanniskraut bekannte Heilpflanze blüht stets um die Sommersonnwende. Sie findet dieses Jahr am 20. Juni um 22.40 Uhr statt.

Holunder – seit Urzeiten geschätzt

Wie wunderbar duften doch jetzt wieder die grossen Blütendolden des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra).

Vom «Fliederbusch», Frau Elhorn und feinen Holunder(blüten)küchlein möchte ich heute berichten.

Junge Fichtenzapfen: Kostbares aus dem Wald

Es ist noch gar nicht lange her, da sind sie – wie hier kürzlich gezeigt – wie rote Kerzen auf den Fichtenzweigen gestanden. In der Zwischenzeit haben sich aus den befruchteten weiblichen Blüten stattliche Zapfen entwickelt.

So lange sie noch rot, respektive grün sind, können die Zapfen der Fichte respektive Rottanne (Picea abies) für die Herstellung einer Salbe verwendet werden.

Gründonnerstagssuppe – Superfood aus der grauen Vorzeit

Heute ist Gründonnerstag, an diesem Tag vor Ostern ist es in vielen Ländern und Regionen Brauch, eine sogenannte «Gründonnerstagssuppe» zu essen. Mancherorts besteht sie aus neun Wildkräutern und diese Tradition der 9-Kräutersuppe muss sehr alt sein. Wahrscheinlich stammt sie aus der Zeit vor der Christianisierung.

Dann gibt es auch noch die «Grüne Suppe» oder in Frankfurt die «Grüne Sosse».

Luzerne – Lieferant der Alfalfa-Sprossen

Viele kennen die Luzerne (Medicago sativa) vielleicht als Alfalfa. Ihre Sprossen sind ausserordentlich gesund, sie gelten als wichtige Proteinquelle und «wahres Vitalstofflager». Aus diesem Grund werden Alfalfa-Sprossen von manchen zuhause gleich selber gezogen, so stehen sie stets frisch zur Verfügung.

Kürzlich habe ich unweit von meinem Daheim, eine Luzerne angetroffen und mich in der Folge etwas mit diesem, zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörende Gewächs, befasst.

Es blubbert weiter in der Saftküche

Gestern stand für mich bereits das Verwerten der tags zuvor gepflückten Holunderbeeren an. Nicht nur das Einmachen der Gartengemüse, auch die Verwertung der Wildfrüchte ist für mich bedeutend und gehört seit bald 40 Jahren fix in den Jahreskreislauf.

Und so stand nun, da die Holunderbeeren in unserem Garten reif waren, ihr entsaften an.

Zeit die Kornelkirschen zu verarbeiten

Es kann wieder losgehen, der Rasen unter meiner bald 40-jährigen Kornelkirsche (Cornus mas, «Tierlibaum», «Dirndlstrauch») ist rot, übersät mit unzähligen Kornellen. Höchste Zeit die dunkelroten, weichen, unter ihnen aufzusammeln und zu Köstlichkeiten zu verarbeiten.

Schafgarben-Zeit

Gestern um die Mittagszeit, habe ich Schafgarben gepflückt und sie zum Trocknen aufgehängt. Damit sollte mein Teevorrat wieder vollständig sein. Bereits getrocknet habe ich dieses Jahr Holunder- und Lindenblüten.

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) zählt für mich zu den grössten Heilpflanzen, doch auch bei ihrem Umgang gilt es einiges zu berücksichtigen.

Es gibt ein gutes Kornelkirschenjahr

Dieses Jahr schein wieder mal ein richtiges Kornellenmastjahr zu werden. Obwohl im Frühling während der Blüte widrigste Wetterverhältnisse geherrscht hatten, war es den Bienen anscheinend doch möglich die Blüten der Kornelkirsche (Cornus mas) zu bestäuben.

Bis die Kornellen dunkelrot und vollreif sind, dauert es noch eine Weile. Dann erst kann ich damit meinen geliebten Gelee herstellen. Wer sie jedoch wie Oliven einlegen möchte, kann dies mit unreifen Früchten machen, wenn sie eine gelb-orange Farbe haben.