Jedes Jahr bekomme ich Birnenquitten von einem Nachbarn geschenkt. Damit stelle ich einen köstlichen Quittengelee her.
Die Zubereitung ist einfach und ihr werdet viele verschiedene Varianten finden. Dieses ist meine Vorgehensweise, die sich für mich am Besten bewährt hat. Ob ihr die rundlichen Apfel- oder leicht länglichen Birnenquitten verwendet, ist egal.
Zuerst wasche ich die Quitten gut, wobei ich mit dem Daumen auch den Flaum um die Fliege gut abreibe. Danach schneide ich jede Quitte in acht Teile und entferne den Stielansatz und die Fliege, KEINESFALLS JEDOCH DAS KERNGEHÄUSE MIT DEN KERNEN. Denn die Kerne enthalten viel Pektin, das beim Gelieren hilft.
Sollte das Fruchtfleisch nicht so weiss sein, wie auf meinem Bild, sondern bräunlich, so macht das nichts, denn es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich nicht um Fäulnis sondern um sogenannte Stippigkeit.
Wenn eure Quittenfrüchte bräunliches Fruchtfleisch haben und auch direkt unter der Schale braune Flecken aufweisen, so sind sie stippig. Stippigkeit kann entstehen als Folge von Trockenheit oder Calciummangel. Das spielt jedoch absolut keine Rolle bei der Verwendung, es sei denn natürlich, die Quitten sind faul. – Nach dem Waschen und Zerkleinern gebt ihr nun 1,3 Kilo auf die beschriebene Weise vorbereitete Quittenstücke in eine Pfanne und bedeckt sie knapp mit Wasser.
Nachdem ich sie während ungefähr 45 Minuten in der zugedeckten Pfanne weichgekocht habe, lasse ich nun – das ist sehr wichtig! – das Ganze zugedeckt noch mindestens 24 Stunden stehen. Diese Zeit verhilft dem Gelee zu einem noch besseren Geschmack und intensiveren, schöneren Farbe. Erst danach seihe ich die weichen Fruchtstücke durch ein feines Tuch ab. Es steht manchmal geschrieben, man dürfe das Tuch mit dem Inhalt nicht auspressen, sonst werde der Saft trüb. Meine Erfahrung jedoch ist die, dass trotz starken Auspressens der Saft nicht trüb wird. Das probiert ihr am Besten selber aus.
Jetzt habe ich fertigen Quittensaft, wobei 1,3 Kilogramm gerüstete Quittenstücke ziemlich genau 5 dl Saft ergeben. In meinem Fall hier habe ich insgesamt 2,6 Kilogramm Quitten verarbeitet und am Schluss einen Liter Saft bekommen.
Jetzt kommt das Einkochen zu Gelee und damit die Wahl des Zuckers. Es besteht die Möglichkeit, zum Beispiel veganen Gelierzucker 2:1 zu verwenden, oder aber normalen Zucker. Ich habe mich in diesem Fall für den normalen Zucker entschieden, denn da die Quitten insbesondere durch das Kerngehäuse sowieso gut gelieren, benötigt es weniger normalen Zucker als sonst.
Ich verwende für 5 dl Saft 350 Gramm normalen Zucker, füge noch 1 – 2 Esslöffel Zitronensaft hinzu und lasse das Ganze ca. 20 Minuten leicht köcheln. Immer wieder Gelierprobe machen, das heisst einen Tropfen davon auf einen Teller geben und diesen an die Kühle stellen. Sobald der Tropfen nicht mehr ganz flüssig ist und beim Kippen nicht sofort herabrinnt, ist der Gelee fertig. Manche nehmen auch den Schwingbesen und schauen, wie schnell die Tropfen daran hängen bleiben.
Es ist wichtig, dass das Gelee nicht zu flüssig wird, aber auch nicht so fest, dass es an Gummibärchen erinnert. Mit der Zeit werdet ihr den Dreh raushaben. Zwischendurch wenn nötig auch mal abschäumen.
Sobald das Gelee die richtige Konsistenz hat, sofort heiss in saubere, heiss ausgespülte Gläser füllen und umgehend den Deckel zuschrauben.
Ich habe festgestellt, dass Quittengelee mit normalem Zucker eine schönere Farbe bekommt als Quittengelee mit Gelierzucker.
Meine Erfahrung hat auch gezeigt, dass man am besten jeweils pro Kochgang nur 1,3 Kilogramm Quitten zu Gelee verarbeitet, das verringert die Kochzeit.