Pfaffenhütchen in Blüte

Sie sind eher unscheinbar, die grünweissen Blüten mit den vier kreuzständigen Blütenblättern. Doch das Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) ist gerade jetzt, zu diesem Zeitpunkt im Jahr, bei Insekten beliebt. Sei es bei der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte oder bei allerlei Käfervolk.

Die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella) ist ein kleiner Nachtfalter der seine Eier gerne auf die Zweige des Pfaffenhütchen ablegt. Die zu Beginn nur wenige Millimeter grossen Räupchen fressen im April zuerst von innen heraus an den Blattknospen. Sobald sich die Blätter entwickelt haben, legen die Gespinstmottenraupen in Gemeinschaftsarbeit ein Gespinst an. Dieses schützt sie vor Fressfeinden. Langsam «wandern» sie immer weiter bis zu den Triebenden des Wirtsstrauches.

Sind die Raupen etwa einen Zentimeter gross, beginnen sie die Zweige kahl zu fressen. Ungefähr Ende Mai/Anfang Juni ist schliesslich die letzte Raupenphase erreicht.

Von Gespinstmottenraupen komplett eingehüllte und leergefressene Sträucher sehen mit ihrem silbrig-weissen Überzug recht gespenstisch aus und erinnern zuweilen an Werke des Verpackungskünstlers Christo. Leider habe ich kein Bild davon, aber im Internet findet ihr viele davon.

Übrigens: Nach einer «Attacke» von Gespinstmottenraupen erholen sich die Pfaffenhütchensträucher fast immer und treiben im Sommer einfach nochmals aus (Johannistrieb).

Wie eingangs erwähnt, lockt die Pfaffenhütchenblüte auch Käfer wie diese Vierfleck-Eichenwanze an (Dryophilocoris flavoquadrimaculatus). Einen weiteren, ähnlich aussehenden Käferbesuch, findet ihr in der nachfolgenden Bildergalerie (Malthinus).

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