Nostoc – keine Alge sondern ein Bakterium

Das anhaltende Regenwetter begünstigt zur Zeit die Ausbreitung von Nostoc auf Kieswegen, aber auch auf Rasen. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Alge, wie man vom Aussehen her meinen könnte, sondern um ein Bakterium.

Während wir Menschen der nicht endenwollenden Regenfälle langsam überdrüssig sind und uns nach Wärme und Sonnenschein sehnen, fühlen sich andere bei diesem Wetter pudelwohl. Das gilt zum Beispiel für Lurche und Amphibien, sowie für allerlei Schleimer wie Schnecken und den blasigen Schleim von Nostoc.

Mich erinnert Nostoc, diese «schlüddrigen» Gebilde, die sich bei Regenwetter gerne auf Kieswegen und Rasen bilden, stets an Algen. Doch es handelt sich dabei nicht um Algen, sondern um ein Bakterium, in Wikipedia wie folgt erklärt:

«Nostoc ist eine Gattung von Cyanobakterien, die kugelige oder hautartige Kolonien aus langen, unverzweigten Zellschnüren in einer gelatinösen Hülle bilden. Sie enthalten im Zytoplasma grüne Farbstoffe und betreiben Photosynthese. Spezialisierte Heterocysten innerhalb der Zellketten sind für die Stickstoffbindung zuständig. Nostoc wurde von der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie zur „Mikrobe des Jahres 2014“ gekürt».

Zum Namen: Kommt von mittelniederdeutsch Noster = Nasenloch, was sich natürlich auf das an «Schnuder» erinnernde Aussehen bezieht. Manche sagen dem Nostoc auch Sternenrotz, doch dabei handelt es sich eigentlich um ein anderes, äusserst interessantes Phänomen, dem ich auch gerne mal begegnen würde: https://de.wikipedia.org/wiki/Sternenrotz

Übrigens: Der Ölauszug aus Nostoc wird wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe in Hautpflegeprodukten verwendet und in Japan und Taiwan werde Nostoc commune in Salat serviert. Na ja… ich werde es wohl kaum ausprobieren.

Ein Kommentar bei: “Nostoc – keine Alge sondern ein Bakterium

  1. Ich habe einen Teppich Nostoc Commune an einer Brache gefunden und zuerst für Gülle gehalten. Bei näherem Betrachten bemerkte ich, dass es eher einer gallertartigen Seealge gleicht und sich einfach abheben lässt. Also probierte ich etwas davon. Es schmeckte leicht salzig und angenehm gemüsig. Nach letzter Recherche wird es in Asien auch in Gerichten verarbeitet. Demnächst werde ich einen Versuch machen, mein Rührei aufzupeppen.

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