Noch sind sie unterwegs: Feuersalamander

Noch immer kann man mit etwas Glück an einem regennassen Tag Feuersalamandern begegnen.

Da der Feuersalamander zu den Amphibien zählt und damit den kaltblütigen Lebewesen, verfällt er – anders als die warmblütigen Säugetiere – während der kalten Wintermonate in eine lange und dauerhafte Winterstarre. Erst die wärmeren Temperaturen holen ihn wieder aus diesem Schockzustand.

Den Winter verbringen die wunderschönen Schwanzlurche oft in grosser Anzahl in Felshöhlen. Manche suchen auch höhlenähnliche Plätze wie beispielsweise feucht-kühle Keller auf. Leider finden sie den Weg besser hinein – plumpsen in Lichtschächte – als wieder heraus. Daher erweist man ihnen mit Ausstiegshilfen (Brettchen) eine grosse Hilfe.

Ein Feuersalamander kann ganz schön alt werden: 10 – 25 Jahre! Sofern er nicht vorher überfahren oder von Beutegreifern gefressen wird, doch gegen letztere (auch wunderfitzige Hunde) hat er eine wirksame Waffe: Giftsaft. Wird er gepackt, scheiden seine Hautdrüsen einen weissen Giftsaft aus. Dieser tritt aus den gut sichtbaren Drüsen im gelb gefleckten Teil des Körpers aus (Bild). Die Gifte von Salamandern und Unken zählen in der Tierwelt zu den giftigsten: «Über die Mundschleimhaut kann ihre Ausscheidung Reptilien oder kleinere Raubsäuger töten».

Uns Menschen kann das Gift jedoch nicht gefährlich werden, trotzdem empfiehlt es sich, nach einer direkten Berührung – vielleicht beim Retten eines Salamanders von einer stark befahrenen Strasse – unbedingt die Hände zu waschen, oder sie wenigstens an Moos oder nassem Gras abzureiben, damit das Gift nicht doch noch durch Abwischen des Gesichts unbeabsichtigt in Augen oder Mund gelangen.

Gelb-Schwarz, diese Kombination gilt in der Natur als Warnfarbe. Wenn sich nun aber zum Beispiel ein unerfahrener Jungfuchs davon nicht abhalten lässt, so wird er sich sicher garantiert nur einmal mit diesem ebenso wehrhaften wie wunderschönen Tierchen angelegt haben.

Übrigens: Es gibt in der Schweiz zwei Arten von Feuersalamandern, den hier abgebildeten Gebänderten Salamander (Salamandra salamandra terrestris), der mir letztes Jahr Mitte Oktober Modell gesessen hat und den Gefleckten Feuersalamander (Salamandra salamandra salamandra).

Färbung Gefleckter Feuersalamander:

Die gelben bis orangen Flecken sind auf dem Rücken, den Flanken und dem Schwanz unregelmässig verteilt.

Färbung Gebänderter Feuersalamander (Bilder):

Die Flecken sind auf dem Rücken zu zwei mehr oder weniger unterbrochenen Bändern angeordnet, die Rückenmitte bleibt schwarz (gilt nur für ausgewachsene Tiere; Jungtiere zeigen noch eine unregelmässige Fleckung). Und: Bei Exemplaren aus der Schweiz seien die Bänder meistens unterbrochen, wie auch bei meinem «Modell» auf den Bildern.

Paarung: Die findet dann wieder zwischen März und September statt, gehäuft oft im Juli, an Land. Doch darüber berichte ich dann wieder wenn es soweit ist, wie sich das eben für ein Tagebuch gehört.

Nun wünsche ich euch allen von Herzen einen fulminanten Start in die neue Woche.

Gaby Kistler

Quelle Informationen: «Unsere Amphibien» Brodmann-Kron/Grossenbacher (Veröffentlichungen aus dem Naturhistorischen Museum Basel, Informationsdienst Wissenschaft)

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