Wenn die Weinbergschnecken im Sommer den Deckel dicht machen

Hurrah! Es hat geregnet und sogar tüchtig geregnet! Ich bin ja so dankbar!

Auch die Schnecken haben schon lange auf den Regen gewartet und sind wieder unterwegs, jung und alt und die Jungen wie immer etwas schneller als die Alten…

Übrigens: Weinbergschnecken (Helix pomatia) kennen nicht nur die Winterruhe, sondern auch eine Trockenstarre/-ruhe im Sommer.

Wenn es ihnen zu trocken wird, ziehen sie sich in ihr Gehäuse zurück und decken die Schalenmündung mit Schleim ab. Dieser Schleim trocknet dann an der Luft bald einmal ab und bildet eine weisse Membran (Diaphragma) welche nun die Schnecke im Innern vor der Austrocknung schützt. Sobald es regnet und die Trockenphase vorbei ist, kommen sie wieder aus ihrem Häuschen hervor.

Da kann man einfach nur immer wieder staunen, wie perfekt doch die Natur alles eingerichtet hat.

«Ghupft wia gesprunga»

Nein, nicht alles was grün ist und im Grase umherhüpft ist eine Heuschrecke, oder auf Mundart «Heugümper». Dies ist zum Beispiel eine Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima).

Sie sieht recht bedrohlich aus, mit ihrem nach oben gerichteten «Säbel» am Hinterteil, doch keine Angst, dieser ist nicht zum Stechen gedacht.

Die Knotige Braunwurz – eine «Heimlifeisse»

Die Knotige Braunwurz (Scrophularia ndosa) ist unscheinbar in ihrer Erscheinung, trotzdem ist sie eine «Heimlifeisse», wie wir Schweizer zu sagen pflegen, was soviel heisst wie «sie hat es faustdick hinter den Ohren», auch wenn man ihr dies auf den ersten Blick nicht zutrauen würde.

Blick hinter das Gartentor 07-22

Bereits haben wir wieder anfangs Juli, Zeit für einen kleinen Gartenrundgang. Wie alle Jahre, findet man bei uns im Garten einen wilden Mix aus Wildpflanzen und kultivierten Pflanzen, grossmehrheitlich Einheimischem und auch einigen Pflanzen, die erst nach 1492 bei uns heimisch geworden sind.

Kuckucksspucke – Schaum der Zikaden

Hol’s der Kuckuck, was ist denn das für Schaum? Sieht ja aus als hätte da jemand seine Spucke hinterlassen? Den fand ich gestern beim Gras schneiden.

Dahinter stecken die Wiesenschaumzikaden (Philaenus spumaris). Ihr Artname Spumarius ist auf das Lateinische Spuma = Schaum zurückzuführen. Mit Sicherheit seid ihr ihnen schon mal begegnet, diesen weltmeisterlichen Springern.

Der Grosse Schillerfalter – ein schillernder Star

Was für ein Geschenk zur heutigen Sommersonnwende: Ich konnte das erste Mal einen Grossen Schillerfalter (Apatura iris) beobachten.

Es ist ein Männchen, denn nur sie haben diesen irisierenden Farbeffekt auf den Flügeln: Je nach Blickwinkel erscheinen sie schwarz oder im schillerndsten Blau. Das verdankt er winzigen Luftkammern in seinen Schuppen, die dem Weibchen fehlen, dafür sind diese grösser.

Der unbekannte Verwandte des Schwarzen Holunders

Er kommt viel seltener vor, als sein schwarzer Verwandter und viele kennen ihn deshalb gar nicht, den Roten Holunder (Sambucus racemosa). In einigen Regionen kenn man das dekorative einheimische Gehölz auch als Trauben-, Hirsch- oder Berg-Holunder.

Es gibt einiges, das ihn vom Schwarzen Holunder unterscheidet, nicht nur die Farbe der Beeren.

Besuch vom Distelfalter

Wo kurz zuvor noch das Taubenschwänzchen seinen langen Rüssel in die Blüten der Bartnelken versenkt hat, tauchte kurz darauf der Distelfalter auf.

Er ist eigentlich in Afrika beheimatet, «wandert» als sogenannter Wanderfalter jedoch im Sommer zu uns nach Europa, wo er für ein bis zwei Nachfolgegenerationen sorgt. Im Spätherbst dann verlässt er uns wieder Richtung europäischem und afrikanischem Mittelmeerraum.

Witwe mit haarigen Beinen

Hier ist sie nun, die bereits im Porträt der Skabiose erwähnte Verwechslungskandidatin: Die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis).

Warum sie einige auch «Gufechüssi» nennen wird schnell klar, wenn man sie sich genauer anschaut. Tatsächlich erinnert ihr Blütenkopf, der bis zu 50 Einzelblüten enthält, ein wenig an ein Nadelkissen.

Heute geht der «Supermond» auf

Heute, 14. Juni, ist um 13.51 Uhr Vollmond. Es wird kein gewöhnlicher Mond sein, der heute Abend am klaren Nachthimmel aufgehen wird, sondern ein «Supermond». Super deshalb, weil er uns zur Zeit sehr nahe ist, nämlich lediglich läppische 358’000 Kilometer!

Es lohnt sich also, ihn sich heute Abend anzuschauen, denn so nah und so hell, wird er uns danach wieder für eine lange Zeit nicht mehr erscheinen.

Ein Tipp: Wann immer irgendwie möglich, legt euch nachts auf den flachen Boden, vielleicht in eine gemähte Wiese und lasst den nächtlichen Himmel auf euch wirken. Es ist eine wunderbare Erfahrung, noch den Heuduft von den Feldern in der Nase, auf diese Weise, mit der Erde verbunden, den Nachthimmel bestaunen zu können. Wer weiss, vielleicht saust auch noch eine Sternschnuppe vorbei. Wünsche hätte ich noch genügend. Aber heute Nacht wird der «Supermond» der Star sein!

Das Bild ist nicht aktuell, sondern stammt vom Vollmond im Dezember. Vielleicht könnt ihr ja heute Abend ein paar gelungene Fotos vom Supermond «schiessen»?