Nachwuchs bei den Dachsen

Man sieht es der Umgebung von Dachsbauten an:

Bei Familie Dachs herrscht jetzt Hochbetrieb, denn im Februar kommt der Nachwuchs zur Welt.

Überall finden sich aufgewühlte Stellen am Waldrand, welche die Dachse auf der Suche nach ihrer Leibspeise – Regenwürmer und Engerlinge – hinterlassen. Insbesondere das säugende Muttertier braucht jetzt viel Nahrung, um ausreichend Milch für die Jungen zu haben. Sie säugt sie bis zur 12. Woche.

Manchmal befindet sich in solchen Erdlöchern auch Kot. Das wäre dann eine Dachslatrine, denn Dachse sind sehr reinlich und verrichten ihr Geschäft in eigens dafür gegrabene Latrinen. Aber das weiss natürlich, wer schon längere Zeit meine Beiträge liest.

Bei der Geburt wiegen die Jungen 75 bis 130 Gramm und die charakteristischen Streifen am Kopf sind oft schon bei einer Körperlänge von gerade mal 12 cm sichtbar. Zu diesem Zeitpunkt sind sie auf die Nähe der Dachsfähe, ihre Körperwärme und ein warmes, gut gepolstertes Nest angewiesen.

Das Bild zeigt hinter dem Baum eine bewohnte Höhle, der Eingang etwas versteckt. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe des Waldrandes.

Fortpflanzen können sich die diesjährigen Jungen dann dereinst im Folgejahr, wobei ihr eigener Nachwuchs aufgrund der verlängerten Tragezeit erst zur Welt kommt, wenn sie selbst zwei Jahre alt sein werden.

Auf diesem Bild seht ihr im Vergleich mit meiner Hand, wie gross so ein Dachshöhleneingang sein kann. Gut sichtbar auch die lehmige, ausgeworfene Erde.

Im Spätherbst wurden noch einige neue Bauten erstellt, manche an sehr ungeeigneten Stellen, eine davon weit weg vom Wald, inmitten eines Ackers. Da hat sich wohl ein ganz Schlauer gedacht, er baue seine Höhle doch gleich inmitten der Vorratskammer, einem Maisfeld.

Das wird vom Landbewirtschafter nicht geduldet werden, denn Traktorenräder und solche riesigen Löcher vertragen sich nun mal schlecht. Weniger Verständnis habe ich, wenn sie selbst unmittelbar im Waldrand zugeschüttet werden.

Am meisten Ruhe haben diese, zur Familie der Marder gehörenden, bis zu 20 Kilogramm schweren Raubtiere heutzutage einzig und allein noch in Waldstücken, die kaum von Freizeitaktivitäten (Jogger, Velofahrer, Hunde) frequentiert werden. Doch die sind rar geworden.

Hier werden Dachse noch geduldet und hier haben sie ihre Ruhe: Eine riesige Dachsburg inmitten eines Waldstücks, wo kein Spazierweg oder Biketrail vorbeiführt. Solche Höhlensysteme können sehr alt sein und ihre Ausdehnung bis zu einem Hektar umfassen.

Ein Kommentar bei: “Nachwuchs bei den Dachsen

  1. Hei, sehr netter Artikel. Ob s auch ein Foto von der Dachsfamilie gibt? Hätte ich ja auch gern hier in Berlin, Vielleicht haben ja Dachse, nur hab ich sie nicht gefunden. Werde gleich am Wochenende im Grunwald mal nach solchen Löchern suchen 😉

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