Mutiger Nussbaum

Beinah 14 Tage früher als in den letzten Jahren, beginnt unser Nussbaum (Juglans regia) bereits mit dem Bilden der männlichen Kätzchen. Zu einem Zeitpunkt, wo die Apfelbäume noch in voller Blüte stehen.

Das ist ganz schön mutig von dem wärmeliebenden Baum, der sehr frostempfindlich ist und deshalb in der Regel lange wartet mit der Blüte. Drücken wir mal die Daumen, es sind in den nächsten Tagen Fröste angesagt.

Der Nussbaum stammt ursprünglich aus wärmeren Gegenden als der unseren. Erwischt er im April und Mai nochmals Frost, ist es um die Nüsse für dieses Jahr geschehen. Das ist der Grund, warum der 25. April (Markustag) als «Nussfressertag» gefürchtet ist.

Ich mag mich noch gut erinnern, als es auch unseren Baum einmal mit einem Spätfrost erwischt hat, alles war schwarz danach, der Baum trug Trauer, kein schönes Bild, und natürlich gab es keine einzige Nuss in besagtem Jahr.

Weibliche Blütenansätze konnte ich noch keine sehen, sie sind wie bei der Hasel unscheinbar. Sie entwickeln sich endständig an den Trieben.

Die männlichen, walzenförmigen und bis 15 cm langen Kätzchen (sie sind ein Sortenmerkmal und können entsprechend variieren) geben erst dann Pollen frei, wenn ihre Blütenstände reif sind. Sobald es soweit ist, trägt der Wind Millionen von Pollen mit sich, oft Hunderte von Metern weit und sorgt so für die Befruchtung der weiblichen Blüten.

Übrigens: Der wärmeliebenden Nuss kommen die wärmeren Temperaturen entgegen, auch mit Trockenheit sollte sie gut umgehen können, verfügt sie doch zudem über tiefe Wurzeln. Die gehen jedoch nicht nur sehr tief, sondern breiten sich in Etwa im Umfang der Baumkrone aus. Also aufgepasst, nicht zu nah an Gebäuden pflanzen. So oder so sollten sich Walnussbäume nicht zu nah an Dächern befinden, das jedenfalls sagen mir die Bauern. Der Grund dafür liegt beim hohen Gehalt an Gerbsäure in den Blättern. Sie können die Dächer mit der Zeit «zerfressen».

Nichtdestotrotz haben wir uns vor 20 Jahren für die Pflanzung dieses Nussbaums entschieden. Er steht weit weg von Gebäuden und ist uns in heissen Sommern ein hervorragender, angenehmer, riesiger Sonnenschirm

Solltet ihr am Nussbaum solche kleinen «Zäpfchen» sehen, so handelt es sich um männliche Kätzchen, die – aus was für Gründen auch immer – in der Entwicklung stehen geblieben sind.

Nun hoffe ich, dass in der Nacht entweder Schnee eine schützende Decke über den Nussbaum ausbreitet und ihn so, vor Frostschäden bewahrt, oder, dass die Temperaturen nicht so stark absinken wie befürchtet. Hängt nun ganz davon ab, ob es in der Nacht «Glanz» wird (sternenklar), oder der Himmel von Wolken bedeckt ist.

Nachbars riesiger, alter Nussbaum, erscheint rötlich, Ursache dafür sind die vielen rot überlaufenen ersten Triebe.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .