Wie Perlen liegen sie zur Zeit auf dem Waldboden zu unseren Füssen: die kugelrunden, weissen Beeren der Mistel (Viscum).
Die Vögel lieben sie und sorgen gleich auch für ihre Vermehrung.
Die Früchte der Misteln (Viscum) erreichen im November und Dezember ihre Reife. Als Besonderheit fehlt diesen Beeren eine Samenschale, die grünen Samen sind lediglich von einer sehr klebrigen Schicht, dem Viscin umgeben. Dieser süssliche, zähe Schleim ist bei Vögeln, vorallem aber bei Misteldrosseln, sehr beliebt.
Die Vögel sorgen gleich auch für die Vermehrung der Misteln, in dem sie die klebrigen Samen an ihren Schnäbeln auf Ästen abstreifen, oder aber sie gelangen über den Kot auf Baumrinden. Dort bleiben sie unter günstigen Bedingungen haften, entwickeln eine Art Wurzel (Saugfortsatz) und zapfen im darauffolgenden Herbst damit die Leitungsbahnen des Baums an, um an Nährsalze zu gelangen und sich zu einem Mistelstrauch entwickeln zu können.
Manchmal werden die vielen Mistelbeeren, die auf dem Boden verstreut liegen, wohl auch von Füchsen oder Mardern gefressen. Die würgen sie dann wahrscheinlich ab und zu, wenn sie zuviel davon abbekommen haben, auch wieder aus. Nur so kann ich mir dieses Gemisch von schleimigem Viscim, also zähem Beerenschleim und grünen Samen, auf dem Boden erklären.