Mastjahre bei Bäumen – ein interessantes Phänomen

Die Eichen (Quercus) unserer Region tragen dieses Jahr viele Früchte. Möglich, dass sie im 2024 ein Mastjahr durchlaufen. Der Begriff «Mastjahr» stammt aus alten Zeiten, wo man Nutztiere wie die Schweine, zur Fütterung in die Wälder getrieben hat. In Jahren, in denen die Waldbäume besonders viele Früchte abgeworfen haben, wurden sie entsprechend gemästet.

Das in gewissen Abständen wiederkehrende Mastjahr ist ein interessantes Phänomen, das auch der Wissenschaft noch immer Rätsel aufgibt.

Die Bäume durchlaufen alle paar Jahre mal ein solches Mastjahr, dann tragen auch Buchen so viele Bucheckern, dass die Bäume von Weitem bereits rötlich erscheinen von den vielen Früchten. Im Herbst knirscht es jeweils, wenn man unter Buchen über riesige Teppiche von Abertausenden von Bucheckern schreitet.

Nicht alle Bäume jedoch sind von Mastjahren betroffen, davon ausgenommen sind die Pappeln, Weiden und Birken, sogenannte Pionierbaumarten, sie fruchten jedes Jahr gleich viel.

Andere heimische Baumarten hingegen tragen alternierend Früchte, ähnlich wie unsere Obstbäume, dazu zählen eben die Eiche, Buche, Linde, Ahorn, Kastanie oder Fichte. Bei letzterer – so meine ich – ist dieses Jahr in der Schweiz ein Mastjahr. Nachdem während der Fichtenblüte ganze gelbe Blütenstaubwolken über den Fichtenwäldern schwebten, entwickelten sich ungemein viele Zapfen. In der Regel gibt es bei den Fichten alle sieben Jahre ein Mastjahr.

Über den Auslöser, der ein Mastjahr schliesslich in Gang setzt, ist die Wissenschaft noch immer am forschen. Das wiederkehrende, rätselhafte Phänomen tritt bei Bäumen in unterschiedlicher Häufigkeit auf, so ist es bei Buchen (Bild) alle drei bis sechs Jahre, bei Eichen lediglich alle sechs bis zwölf Jahre.

Hier habe ich eine sehr gute Seite für euch gefunden, auf der das Mastjahr, sowie auch die Alternanz bei Obstbäumen, sehr gut und ausführlich erklärt ist: https://www.baumpflegeportal.de/baumwissen/strategie-baeume-mastjahre/

Übrigens habe ich festgestellt, dass dieses Jahr viele Eichen stark von Mehltau befallen sind und manche von ihnen – wie auf dem Bild gezeigt – als Reaktion darauf spät im August nochmals ausgetrieben haben. Auch sind viele Eicheln braun oder schwarz, was ebenfalls auf eine Krankheit hindeutet. Das feucht-warme Wetter hat wohl viele Pilzinfektionskrankheiten begünstigt.

Nachfolgend noch zwei Bilder, welche die beiden Eichenarten, die Stiel- und die Traubeneiche – im Vergleich nebeneinander zeigen.

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