Viele kennen die Luzerne (Medicago sativa) vielleicht als Alfalfa. Ihre Sprossen sind ausserordentlich gesund, sie gelten als wichtige Proteinquelle und «wahres Vitalstofflager». Aus diesem Grund werden Alfalfa-Sprossen von manchen zuhause gleich selber gezogen, so stehen sie stets frisch zur Verfügung.
Kürzlich habe ich unweit von meinem Daheim, eine Luzerne angetroffen und mich in der Folge etwas mit diesem, zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörende Gewächs, befasst.
Bei der Luzerne handelt es sich um einen Archäophyten, eine Pflanzenart, die bereits vor 1500 durch den Menschen in unsere Region gebracht worden ist. Ihr tiefreichendes Wurzelsystem mit Rhizomen von über viereinhalb Metern Länge ermöglicht ihr auch ein Überleben in Dürrezeiten.
Alfalfa, ein anderer gebräuchlicher Name für die Luzerne, wird fast gänzlich durch Hummeln bestäubt und nur in geringer Anzahl durch Bienen. In Finnland hat man deshalb sogar den Anbau der Luzerne in jene Gebiete verlegt, wo es noch grössere Vorkommen von Hummeln gibt.
Mir ist die Verwendung der Alfalfa-Sprossen in der Küche bereits seit den Mitte Achtziger-Jahren ein Begriff. Da habe ich sie, sowie auch andere Sprossen, selber gezogen. Wer mehr über die äusserst gesunden Alfalfa-Sprossen erfahren möchte, wird hier fündig: https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/vitamin-lexikon/20599-rtkl-luzernensprossen-alfalfa-diese-vitamine-stecken-drin
Bei uns in Mitteleuropa wird Alfalfa feldmässig angebaut und findet von den Feldern dann auch den Weg an Wegränder und auf Trockenwiesen. Wobei es heisst, dass es sich bei der bei uns angebauten Luzerne, fast ausschliesslich um eine «Bastard-Luzerne» handelt (Medicago x varia).
Die Luzerne ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schneckenklee (Medicago), das sieht man gut anhand der abgebildeten Blätter die doch sehr an Klee erinnern.
Nachfolgend zitiere ich noch eine interessante Stelle über die Geschichte der Kultivierung der Luzerne (Quelle: Wikipedia)
«Geschichte der Kultivierung
Schon in Persien war die Luzerne eine wichtige Futterpflanze für Pferde. Nach Überlieferungen wurde sie um etwa 470 v. Chr. nach Griechenland gebracht. Von dort kam sie etwa um 150–50 v. Chr. nach Italien, wo sie als Futter für Schafe genutzt wurde. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts n. Chr. brachten die spanischen Kolonialherren die Luzerne nach Amerika, primär nach Mexiko und Peru. Nach Deutschland kam sie aus Italien durch Waldenser aus dem Luserna-Tal im Piemont, die 1699 bei Wurmberg die Siedlung Lucerne gründeten. Die Verbreitung, zunächst in Württemberg, wird dem Waldenser Anton Seignoret zugeschrieben. Die Sichelluzerne wird erst seit etwa 200 Jahren in nördlichen Gebieten angebaut.
Als Luzerne und Wiesen(=Rot-)klee im 19. Jahrhundert nach Australien und Neuseeland eingeführt wurden, zeigte sich, dass wegen der dort nicht vorkommenden Hummeln kein nennenswerter Samenertrag erzielt werden konnte. Dieser Klee könne aber hauptsächlich nur durch Hummeln bestäubt werden, wie Charles Darwin glaubte. Es wurden daraufhin 1885 Hummelarten in Neuseeland importiert, um die Bestäubung des Klees sicherzustellen. Einige Hummeln sind aber auch gute Bestäuber für die Luzerne. In Australien gibt es keine Hummeln, außer in Tasmanien, wo sie 1992 eingeschleppt wurden.
Bis in die heutige Zeit hat sich die Luzerne in gemäßigten bis subhumiden tropischen Gebieten behauptet.» (Quelle: Wikipedia)