Sie sind unglaubliche Insektenmagnete und setzen wunderbare lila Farbakzente in den Wiesen: Die Acker-Witwenblumen (Knautia arvensis).
Früher verwechselte ich sie oft mit den Skabiosen (Scabiosa), doch es gibt eine einfache, sehr gute Eselsleiter, um die beiden ähnlichen Pflanzen voneinander unterscheiden zu können.
«Die Witwe hat Haare an den Beinen», die Skabiose nicht. Diese simple Eselsleiter hat mir mal jemand mit auf den Weg gegeben, wenn es darum geht die Acker-Witwenblume von der Skabiose zu unterscheiden.
Seid ihr also nicht sicher, wen ihr vor euch habt, schaut euch den Stängel an, die Acker-Witwenblume hat viele rückwärtsgerichtete Härchen am Stängel (Bild), während der Stängel der Skabiose glatt ist.
Ihre lange Blühzeit – Mai bis spät in den Herbst – macht sie sehr beliebt bei zahlreichen Insekten. Smagy.de spricht dabei von 37 Wildbienenarten und 17 Schmetterlingsarten, denen die Acker-Witwenblume von Nutzen ist!
Ihre Blätter der mehrjährigen Pflanze sind meistens fiederspaltig und matt graugrünlich. Die hübschen endständigen Blütenkörbchen enthalten bis zu 50 Einzelblüten, deren einzelne, zartrosa bis zartvioletten Blüten in der Regel vier Kronblattzipfel aufweisen (Bild Galerie). Am Rand sind die Blüten stets etwas grösser als in der Mitte.
Der Volksmund betitelt die mehrjährige Acker-Witwenblume in manchen Regionen der Schweiz als «Gufechüsseli» (Nadelkissen). Warum das so ist, ist auf dem Bild nebenan gut erkennbar.
Über die Heilpflanze Acker-Witwenblume schreibt der Kosmos-Heilpflanzenführer: «Selten in der Volksheilkunde sowie in der Homöopathie bei chronischen Hautleiden, auch gegen Husten, Halsentzündungen und Blasenkatarrh.»
Nach der Befruchtung der Blüten bilden sich einsamige Schliessfrüchte mit einem lang behaarten Aussenkelch. Sie enthalten ein Elaiosom (Ölkörper), welches Ameisen anzieht. Die wiederum sorgen in der Folge gleich für die Vermehrung der Pflanze, wie bei so vielen anderen Pflanzen auch, die diese ölhaltigen Anhängsel besitzen.