Landkärtchen – ein Falter mit Frühlings- und Sommergarderobe

«Saisondimorphismus«

Dies ist in der Natur die Bezeichnung für das Phänomen unterschiedlich gezeichneter Generationen.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Landkärtchen (Araschnia levana). Es trägt im Frühling ein anderes Flügelkleid, als die Sommergeneration, dafür gibt es einen Grund.

Das Landkärtchen (Araschnia levana) ist ein hübscher Tagfalter und verdankt seinen Namen, der Zeichnung auf der Flügelunterseite, die an eine Landkarte erinnert. Er erscheint im Mai und finden kann man ihn auf Brennnesseln, entlang von Waldrändern und in lichten Wäldern. Gehört man zu den Glücklichen, sieht man das Landkärtchen auch im Sommer, wenn ab etwa Juli bereits die zweite Generation, nun jedoch mit einer anderen Flügelfärbung auftritt, so wie auf diesen Bildern.

Sind bei der Frühlingsgeneration die Farben braun, schwarz und orange ungefähr zu gleichen Teilen vertreten, so ist bei der Sommergeneration die Farbe orange lediglich noch am Flügelrand zu erkennen. Stattdessen fällt nun ein crèmefarbenes Band auf, welches für die Sommergeneration charakteristisch ist.

Fotografiert habe ich dieses hübsche Exemplar der Sommergeneration übrigens auf der Blüte von Wiesen-Bärenklau, die es mit einem Gefleckten Schmalbock friedlich teilt.

Warum aber weisen die Frühlings- und die Sommergeneration unterschiedliche Flügelfärbungen auf? Es wird vermutet, dass die Unterschiede auf die verschiedenen Tageslängen während der Raupenphase zurückzuführen sind. Vielleicht auch auf die jeweils unterschiedlichen Temperaturen und so entwickelt sich eine dunklere Sommerform. Die Puppen der dunklen Sommergeneration überwintern und schlüpfen dann im nächsten Frühling, ausgestattet mit einem hellen Frühlingskleid.

Faszinosum Natur! Einmal mehr.

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