Kommt mit, in’s Seleger Moor

Gestern war ich im Seleger Moor, in Rifferswil. Es war überwältigend schön und am liebsten hätte ich den Park auch nach zwei Stunden noch lange nicht verlassen, hätten da nicht meine lieben Kolleginnen auf mich gewartet.

Trotzdem ist es mir gelungen, jede Menge Bilderbeute für euch nach Hause zu bringen. Sie ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch diese einmalige Moorlandschaft, einer Ansammlung der schönsten einheimischen und importierten Moorpflanzen. Am Schluss erzähle ich euch noch, wie diese traumhaft schöne Moorlandschaft entstanden ist.

Und, konnte ich euch «gluschtig» machen, selber einmal in diese über 120’000m2 grosse Oase einzutauschen? Sie beherbergt eine unendlich grosse Vielfalt an einheimischen und importierten Pflanzen und Bäumen und dies in einer sehr gelungenen Kombination: Im verwunschenen Farnwald beispielsweise, bei den romantischen Seerosenteichen mit vielen Amphibien, im Strauchpfingstrosengarten, stets umgeben von dem betörenden Duft von Hunderttausenden von Rhododendren- und Azaleenblüten.

Durch den ganzen Park führt neben verschlungenen Pfaden auch ein über 3 km langer rollstuhlgängiger (verdichteter Schotter-/Natur-) Spazierweg. Selbst die Eimer sind hier übrigens nicht aus Plastik, sondern bestehen aus geflochtenen Weidenkörben. In der ganzen Anlage stösst man auf zahlreiche Nistkästen und Totholz als wichtiger Lebensraum für die verschiedensten Kleinlebewesen, sowie ein riesiges Wildbienenhaus. Sämtliche Dächer der Bauten im Park sind wunderbar wild bewachsen und man fühlt sich fast ein wenig wie im Hobbitland.

Zur Geschichte: 1953 entdeckte Robert Seleger im Rifferswiler Moor beim Ausgraben einer Föhre, dass sich der Boden ideal für den Anbau von Rhododendren eignen würde. Folglich suchte er in der ganzen Welt, unter anderem in Japan, Russland, Alaska, Kanada und China, nach winterharten Sorten und pflanzte sie in’s Moor, ergänzt mit vielen anderen Moorpflanzen. So entstand mit der Zeit ein traumhaft schöner Park mit über 200 verschiedenen Sorten. 1966 wurde er unter dem Namen «Seleger Moor» der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit 1978 schliesslich ist eine Stiftung für den Erhalt der Parklandschaft verantwortlich und ich finde sie macht das wirklich sehr gut.

Jährlich zieht der Park über 40’000 BesucherInnen aus dem In- und Ausland an. Jetzt, in Coronazeiten, ist zu empfehlen, sich auf ihrer Homepage unbedingt vorher über die geltenden Bestimmungen zum Ticketverkauf (online, im Voraus) und die beschränkten Besuchereinlässe zu informieren. Einige mögen den Eintrittspreis hoch finden, ich jedoch fand er ist jeden Franken wert. Einerseits kann man wirklich über Stunden in der riesigen Anlage verweilen und immer wieder neues entdecken und zudem sehe ich auch den enormen Aufwand dahinter. Zudem gibt es günstige Saisonkarten. Eine Anreise mit dem ÖV ist gut möglich, der Park hat sogar eine eigene Bushaltestelle «Selegermoor». Auf ihrer Homepage könnt ihr euch vor dem Besuch auch darüber informieren, was gerade so blüht, jetzt dann beispielsweise gehen bald die Blüten der Seerosen auf.

Übrigens: Der Park bietet auch für Kinder einiges, wie das Moorlihaus, in dem man sämtliche Stimmen der Vögel auf Knopfdruck hören kann. Das ist insofern hilfreich, weil man sich im ganzen Park – gerade frühmorgens – wie in einem riesigen Vogelhaus wähnt. Es zwitschert und jubiliert aus allen Büschen und von den Bäumen herab, auch konnte ich viele Vögel beobachten.

Uhhh, das war jetzt aber ein zünftiger Werbespot. Aber ich finde man darf auch ruhig mal über etwas Gutes, Gefreutes berichten, das man erlebt hat und weiter empfehlen. Ich jedenfalls wäre froh gewesen, ich hätte nicht fast 60 Jahre alt werden müssen, bis ich diese schöne Anlage entdeckt habe. Hier geht es direkt zum Seleger Moor https://www.selegermoor.ch/

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