Was wären Ostern ohne Osterglocken? Sie gehören für mich zu Ostern, wie das Bild von Osterglocken mit einer Schneehaube, denn der April ist ja dafür bekannt, dass er uns nochmals Schnee bringen kann.
Wildnarzissen kommen in meiner Region nicht vor, trotzdem kann man bei uns in den Wiesen öfters Osterglocken entdecken.
Bei den Narzissen, die man bei mir inmitten von Wiesen, oft in der Nähe von Gehöften sehen kann, handelt es sich fast immer um sogenannte «Gartenflüchtlinge». Insbesondere an solchen Standorten kommen ihnen die «Fressschutzgifte» zugute, die sie vor dem Abweiden schützen. Die Knollen der Narzissen können, vom Menschen genossen, tatsächlich unter Umständen zum Tod führen und ihr Pflanzensaft kann lokal Haureizungen hervorrufen. Da gehe ich mal davon aus, dass sie auch dem Vieh nicht sonderlich munden und deshalb von ihm verschont werden.
Alle Osterglocken sind Narzissen. Aber nicht alle Narzissen sind Osterglocken, denn Narzissen beschreibt botanisch lediglich die Pflanzengattung und da zählen die Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus) zu der bekanntesten Unterart.
Das Wort Narzisse leitet sich vom Griechischen ab, wo es soviel wie betäuben bedeutet. Die Weisse/Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus) soll tatsächlich betäubend intensiv duften.
Wildnarzissen, wie die Gelbe Osterglocke und die erwähnte Weisse Narzisse findet man an natürlichen Standorten hauptsächlich im südlichen und westlichen Europa. Sie sind streng geschützt.
Übrigens: Wer Narzissen im Garten hat, sollte das Kraut nach dem Verblühen unbedingt stehen lassen, bis dieses komplett gelb und trocken ist. Das ist deshalb wichtig, weil es die Zwiebel auch nach dem Verblühen noch weiterhin mit Nährstoffen versorgt, für die nächste Blüte.
Wie wir wissen, war Narziss (Narcissus) in der griechischen Mythologie ein schöner, selbstverliebter Jüngling, hier könnte ihr die Sage dazu nochmals nachlesen (Quelle: botanikus.de):
«Narziss war ein griechischer Held und so schön, dass sich alle Dryaden und Waldnymphen in ihn verliebten. Er aber erwiderte ihre Liebe nicht, denn Narziss hatte nur Augen für sich selbst. So beschlossen die Götter ihn für seine Eigenliebe zu bestrafen. Als Narziss mal wieder sein Spiegelbild in einem Fluss betrachtete, wurde er so verzückt von seiner eigenen Schönheit, dass er sich selbst umarmen wollte, dabei ins Wasser fiel und ertrank. Man errichtete einen Scheiterhaufen um den toten Narziss zu verbrennen. Als aber die Flammen seinen Leichnam berühren wollten, wurden diese entrückt und zurück blieb eine Blume, nämlich die Narzisse. Sie trägt in ihrer Blütenkrone einen Kranz und zeigt damit Narziss, wie er sich über das Wasser beugt und sich selbst betrachtet. Der Artname der Gelben Narzisse, pseudonarcissus, bedeutet unechte Narzisse. «
Nun wünsche ich euch von ganzem Herzen wunderschöne Ostern, mit viel viel Sonnenschein, wenn nicht draussen, so dann doch in den Herzen.
Gaby Kistler
herzlichen Dank für die immer wieder interessanten Beiträge!