
Zur Zeit befinden wir uns mitten im Altweibersommer. So nennt man eine sehr stabile Wetterlage im Spätsommer, meistens in der Zeit von September und Oktober.
Doch die hat mit alten Weibern gar nichts am Hut, sondern mit etwas ganz anderem, nämlich der Dame, die diese filigranen, Baldachin ähnlichen Netze, spinnt.

Es sind die jungen Baldachinspinnen, die sich jetzt Tarzan gleich an einem Spinnenfaden durch die Lüfte treiben lassen und so ihre Netze «weiben». Das ist ein althochdeutscher Ausdruck für «weben», respektive das Knüpfen von Spinnweben. Zudem ähneln die Flugfäden, an denen die Spinnen durch die Luft segeln, dem Silberhaar älterer Frauen.
Je nach Tageszeit und Lichteinfall, erscheinen die Tautropfen in ihrem Gewebe wie Hunderte von glitzernden Swarovski-Steinen.
Der Altweibersommer zeichnet sich oft auch durch eine wunderbare Fernsicht und farbenprächtige Wälder aus. Das wäre dann in etwa das, was man in den USA als Indian Summer bezeichnet.
Übrigens: Ein deutsches Landgericht hat 1989 festgehalten, «dass die Verwendung des Ausdrucks Altweibersommer durch die Medien keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von älteren Damen darstellt.» Das wäre somit auch geklärt.